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Im Süden was Neues

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Im Süden was Neues
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Je dunkler, desto wärmer: Die Illustration zeigt, dass sich die Westantarktis in den letzten 50 Jahren besonders stark erwärmt hat. Bild: Eric Steig
Die globale Erwärmung macht auch vor der Antarktis nicht halt. Vor allem die Westantarktis, der Südamerika und dem Pazifik zugewandte Teil des Kontinents, hat sich in den vergangenen 50 Jahren um 0,5 Grad Celsius erwärmt, berichten Eric Steig und Kollegen. Die Forscher bezogen erstmals Satellitendaten in eine statistische Analyse ein, um Informationen über das Innere des Kontinents zu bekommen.

Die wenigen Wetterstationen in der Antarktis hatten bislang ein beruhigendes Bild gezeichnet: Auf der Antarktischen Halbinsel, einem in Richtung Feuerland ragenden Landzipfel, verzeichneten die Meteorologen zwar eine starke Erwärmung. Doch die restlichen Stationen, die fast alle an der Küste liegen, meldeten keine Temperaturänderungen. Daraus hatten die Klimaforscher bislang geschlossen, dass sich das Innere der Antarktis nicht erwärmt oder sogar abkühlt.

Steig und seine Kollegen kommen jetzt zu einem anderen Ergebnis. Zwar sinken die Temperaturen in der Ostantarktis, dem größten Teil des Südkontinents, tatsächlich leicht. Doch westlich des Transantarktischen Gebirges, das sich einmal quer durch den Kontinent zieht, heizte sich das Klima seit 1957 deutlich auf. Die Durchschnittstemperatur für die gesamte Antarktis sei daher leicht angestiegen. „Das Gesamtbild ist sehr komplex“, sagt Steig. „Die Antarktis erwärmt sich nicht überall mit der gleichen Rate. Einige Regionen werden seit langem kälter, aber der Kontinent als Ganzes erwärmt sich.“

Bislang hatten Klimaforscher angenommen, dass das Ozonloch für die Abkühlung der Antarktis verantwortlich ist. Steig und seine Kollegen kommen nun zu dem Schluss, dass warme Meerwassertemperaturen und veränderte Eisbedeckung diesen Effekt im Westen des Kontinents aufheben. Der Eisschild in der Westantarktis, wo die Temperaturen besonders stark ansteigen, gilt als verhältnismäßig instabil, da ein großer Teil der Basis unterhalb des Meeresspiegels liegt. Wenn sich die Eismassen auflösen, würde der Meeresspiegel um sieben Meter steigen.

Eric Steig (University of Washington, Seattle): Nature, Bd. 457, S. 459 Ute Kehse
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