Besonders die zweite und die dritte Phase bereiten Wissenschaftlern Kopfschmerzen. Zwar gibt es Modelle, mit denen das Tröpfchenwachstum simuliert werden kann. Diese liefern jedoch häufig Ergebnisse, die nicht mit den tatsächlich gemessenen Werten übereinstimmen. So dürften die Tropfen nach den Simulationen beispielsweise nicht so viele unterschiedliche Größen haben wie sie in echten Wolken beobachtet wurden.
Einem Grund für diese Abweichungen sind Sat Ghosh und seine Kollegen nun auf die Spur gekommen: In den bislang verwendeten Modellen wird angenommen, dass die Tröpfchen sich innerhalb der Wolken durch ruhige, unbewegte Luft bewegen. In Wolken gibt es jedoch sehr viele kleine und größere Wirbel, welche die Tropfen wie eine Zentrifuge auf ihrem Weg beschleunigen. Mit der höheren Geschwindigkeit steigt auch die Kollisionswahrscheinlichkeit mit anderen Tröpfchen ? und damit auch die Wachstumsgeschwindigkeit und die Regenwahrscheinlichkeit.
Wurden diese Wirbel bei der Wolkensimulation mit berücksichtigt, ergab sich eine viel bessere Übereinstimmung mit den tatsächlichen Gegebenheiten, erklären die Forscher. Für eine bessere Wettervorhersage müssen jedoch noch weitere Faktoren in das Modell integriert werden, beispielsweise die Wechselwirkung von Wassertröpfchen mit Eiskristallen und anderen festen Partikeln.
Sat Ghosh (University of Leeds, Leeds) et al.: Proceedings of the Royal Society A (Online-Vorabveröffentlichung vom 10. August)