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Das Klima kann Dünen versetzen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Das Klima kann Dünen versetzen
Das Kalahari-Becken im südlichen Afrika wird sich durch die globale Erwärmung im kommenden Jahrhundert stark verändern. Felder aus Sanddünen, die bislang von Vegetation bedeckt sind und deswegen ortsfest bleiben, könnten durch die zunehmende Trockenheit ab Mitte des Jahrhunderts in Bewegung geraten, schreiben David Thomas und seine Kollegen von der Universität Oxford in der Zeitschrift Nature.

Für die Landwirtschaft im Kalahari-Becken, das sich über Teile von Südafrika, Namibia, Botswana, Sambia und Angola erstreckt, hätte es katastrophale Folgen, wenn die Dünenfelder zu wandern begännen. Nach den Berechnungen der Forscher bestehen aber kaum Zweifel daran, dass dies passieren wird. Sie untersuchten mit drei verschiedenen Klimamodellen und unterschiedlichen Emissionsszenarien, wie sich die Dynamik der Dünenfelder in Zukunft gestaltet.

Dünen liegen fest, solange mehr als 14 Prozent der Oberfläche von Pflanzen bedeckt sind. Wenn die Vegetation durch Dürren, Brände oder menschliche Einflüsse unter diese Grenze fällt, beginnt der Wind, den Sand zu verwehen, so dass die Dünen in Bewegung geraten. Wie die Forscher schreiben, ist es in der südlichen Kalahari zurzeit nicht windig genug, damit die Dünen wandern. Die nördlichen und östlichen Dünenfelder sind durch dichten Bewuchs vor der Erosion geschützt.

Das wird sich in Zukunft aber ändern, schreiben die Forscher. Unabhängig vom Klimamodell oder vom gewählten Szenario ergaben ihre Berechnungen, dass das ohnehin schon trockene südliche Dünenfeld bis 2040 aktiviert wird, die anderen beiden bis 2070. Ursache dafür sind zunehmende Trockenheit und steigende Windgeschwindigkeiten. In der Kalahari wird es nach 2070 so windig sein wie gegen Ende der letzten Eiszeit vor 14.000 bis 16.000 Jahren. Damals wälzten sich zuletzt Sandberge durch das Kalahari-Becken.

David S. Thomas (University of Oxford): „Remobilization of southern African desert dune systems by twenty-first century global warming“, Nature, Bd. 435, doi:10.1038/nature03717

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