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Tückische Höhenwinde am Mount Everest

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Tückische Höhenwinde am Mount Everest
Extreme Höhenwinde können an den höchsten Bergen der Welt zu einem plötzlichen Abfall des Luftdrucks führen und Bergsteiger so in Gefahr bringen. Diese so genannten Jet Streaks ziehen große Mengen Luft an sich, wodurch Druck und Sauerstoffgehalt der ohnehin schon sehr dünnen Luft weiter sinken. Der Sauerstoffmangel kann bei den Bergsteigern zu körperlichen Ausfällen und einem Verlust der Orientierung führen. Durch ein solches Ereignis kamen auf dem Mount Everest im Jahre 1996 acht Menschen ums Leben, vermuten kanadische Wissenschaftler. Das berichtet der Online-Dienst des Fachmagazins Nature.

Der Gipfel des Mount Everest liegt mit einer Höhe von 8.848 Metern knapp unterhalb der Stratosphäre in der oberen Troposphäre. In dieser Atmosphärenschicht treten neben gewöhnlichen Stürmen mit hohen Windgeschwindigkeiten auch Jet Streaks auf. Diese extrem starken Winde entstehen im Zusammenhang mit den so genannten Jet Streams. Das sind schmale Starkwindbänder, die sich nahezu waagerecht in der Troposphäre oder auch in der Stratosphäre von West nach Ost rund um die Erde ziehen. Die noch schnelleren Jet Streaks könnten bei dem Vorfall im Mai 1996 ein plötzliches Absinken der Stratosphäre bewirkt haben, vermuten die Wissenschaftler um Kent Moore von der Universität Toronto.

Die Forscher hatten analysiert, ob und wie Jet Streaks mit einem plötzlichen Druckabfall zusammenhängen. Sie nutzten dazu die Daten der höchsten Wetterstation der Welt, einer Messstation, die 1998 am Südsattel knapp 900 Meter unterhalb des Gipfels des Mount Everests installiert war. Diese Messstation verzeichnete einen ähnlichen Vorfall im Jahr 1998: Es wurde ein plötzlicher Druckabfall von 16 Millibar registriert. Das entspricht in etwa dem Effekt, als wenn der Berg schlagartig um 500 Meter ansteigt oder der Sauerstoffgehalt der schon sehr dünnen Luft nochmals um 14 Prozent sinkt.

Bergsteiger verlassen sich derzeit auf Informationen über die Windgeschwindigkeiten rund um den Berg, bevor sie sich entscheiden, ob das Wetter sicher für einen Aufstieg ist. „Jet Streaks ziehen sie dabei allerdings nicht in Betracht“, sagt Kent Moore. Dabei seien diese Winde mit Standardtechniken der Wettervorhersage leicht zu bestimmen.

ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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