Viele Blitze treffen nicht nur eine Stelle am Boden, sondern zwei Stellen, die oft viele Meter voneinander entfernt liegen. Das berichten William Valine und Philip Krider von der University of Arizona im Fachblatt Journal of Geophysical Research. Die Gefahr pro Blitz, getroffen zu werden, sei deshalb um 45 Prozent höher als gewöhnlich angenommen, schreiben die Forscher.
Für ihre Studie nahmen sie im Sommer 1997 von einem Gebäude auf dem Campus der Universität in Tucson aus beinahe 400 Blitze mit einer Videokamera auf. Sie stellten fest, dass 136 der 386 Blitze an mehr als einer Stelle auf dem Boden einschlugen. Im Schnitt traf jeder Blitz den Boden 1,45 mal.
Die Forscher stellten außerdem fest, dass ein altes Sprichwort wenig Gültigkeit besitzt. “Der Blitz schlägt niemals an der gleichen Stelle zweimal ein”, hieß es bislang. Die Aufnahmen der Forscher zeigen, dass Blitze genau das tun: Entlädt sich ein Blitz mehrmals, dann sucht sich der zweite Blitzschlag gewöhnlich einen anderen Weg als der erste, doch der dritte und vierte folgen häufig dem zweiten.
Ute Kehse
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