Europa ist derzeit bewohnbar und nicht wie Grönland von Eis überzogen, weil die Sonne magnetisch recht aktiv ist, behauptet ein amerikanischer Forscher. Überhaupt werden Eiszeiten und Wärmeperioden der Erde durch Schwankungen im Magnetfeld der Sonne bestimmt, schreibt Mukul Sharma aus Dartmouth im Fachblatt „Earth and Planetary Science“ (B. 199).
Der Geologe hat Ablagerungen von Beryllium 10 untersucht. Dieses Isotop entsteht, wenn kosmische Strahlen auf die Erde treffen. Die Menge der Strahlen wird jedoch ihrerseits durch die Magnetfelder der Erde und der Sonne bestimmt. Da die Schwankungen im Erdmagnetfeld bekannt sind, konnte Sharma anhand der Ablagerungen die magnetische Aktivität der Sonne in den vergangen 200.000 Jahren rekonstruieren.
Dabei entdeckte er, dass es auf der Erde zu Eiszeiten kam, wenn das Magnetfeld der Sonne nur schwach ausgeprägt war. Derzeit ist die Sonne aktiver, und entsprechend endete die letzte Eiszeit mit dem Rückzug der Gletscher aus Europa vor etwa 11.000 Jahren. Auf welche Weise jedoch das Magnetfeld der Sonne die Temperaturen auf der Erde bestimmt, konnte Sharma nicht klären.
Bisher war Forschern unklar, warum es auf der Erde zu den Warm- und Kälteperioden kam. Eine Theorie besagte, dass Schwankungen in der Umlaufbahnbahn der Erde dafür verantwortlich seien. Berechnungen hatten jedoch ergeben, dass die Schwankungen für die angenommenen Temperaturunterschiede zu gering sind.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek