Zwei Staubwolken aus der Sahara dienten Leipziger Forschern dazu, die optischen Eigenschaften des aufgewirbelten Wüstensands zu erforschen. Ina Mattis und ihre Kollegen vom Institut für Troposphärenforschung in Leipzig berichten im Fachblatt Geophysical Research Letters (Bd. 29, Nr. 9), dass sich Lasermessungen nicht ohne weiteres für diese Aufgabe eignen.
Staubpartikel, die zumeist in den trockenen Regionen der Erde aufgewirbelt werden und große Entfernungen zurücklegen können, beeinflussen den Strahlungshaushalt des Planeten und damit das Klima. Noch ist weitgehend unbekannt, wie stark der Einfluss der Partikel ist, die auch durch menschliche Aktivitäten in die Luft gelangen. Die Teilchen streuen einen Teil des Sonnenlichtes direkt ins Weltall zurück, was die Erde abkühlt. Andererseits absorbieren sie auch einen Teil des Lichtes, was das unterste Atmosphärenstockwerk, die Troposphäre, aufheizt.
Die optischen Eigenschaften und die Staubmenge werden in der Regel mit Hilfe eines Laserdistanzmessgerätes (Lidar) gemessen, wobei der Anteil des von den Staubteilchen zurück gestreuten Licht gemessen wird. Bei den zwei Staubwolken über Deutschland im August und Oktober 2001 erhielten die Forscher um Mattis ganz ungewöhnliche Messergebnisse. Die Forscher benutzten Laserlicht im ultravioletten und im sichtbaren Teil des Spektrums für ihre Messungen. Sie fanden heraus, dass größere Staubpartikel schon aus der Wolke verschwunden waren, die in vier bis fünf Tagen 5.000 Kilometer zurückgelegt hatte. Außerdem waren die Staubkörnchen nicht rund, was ihre optischen Eigenschaften ebenfalls veränderte.
Mattis und ihre Kollegen schließen, dass die Lasermessungen allein nicht ausreichen, um die klimarelevanten Eigenschaften des Staubes zu erfassen.
Ute Kehse