Die Forscher gingen bei ihrer Analyse von folgender Idee aus: Insbesondere bei den großen El-Niño-Ereignissen, die durch einen extrem negativen SOI und extrem hohe Oberflächentemperaturen gekennzeichnet sind, sollte am ehesten eine regelmäßige Gesetzmäßigkeit zu erkennen sein. Denn große Abweichungen vom Normalwert werden am wenigsten von Störeffekten überlagert, die nichts mit dem eigentlichen El-Niño-Ereignis zu tun haben.
In den Daten der letzten 50 Jahre konnten Douglass und Kollegen drei herausragende El-Niño- und La-Niña-Ereignisse ausmachen, die von einem Muster aus weniger intensiven El-Niño- und La-Niña-Jahren umgeben sind. La-Niña-Ereignisse sind durch einen positiven SOI und niedrige pazifische Oberflächentemperaturen gekennzeichnet. Auf ein El-Niño-Jahr folgt in der Regel ein La-Niña-Jahr.
Diesem Muster zufolge wird die 15-jährige „Super-Niño-Periode“ zunächst von einem schwachen El-Niño-Ereignis eingeleitet, das sich drei Jahre später ? nach einem ebenfalls schwachen El-Niña-Ereignis ? zu einem extrem großem El-Niño-Ereignis aufschaukelt. Es folgt eine etwa dreijährige La-Niña-Phase. Danach klingt die Super-Niño-Periode mit schwächeren El-Niño- und La-Niña-Ereignissen aus.
Im Zeitraum zwischen 1950 und 1968 konnten die Forscher keine derartige Super-Niño-Periode ausmachen. Douglass und seine Kollegen glauben, dass die Super-Niño-Perioden von den jahreszeitlichen Temperaturschwankungen angestoßen werden. Voraussetzung dafür ist aber die Überschreitung eines bestimmten Schwellenwertes, der zwischen 1950 und 1968 nicht erreicht wurde.