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Liegt dem Klimaphänomen El Niño ein 15-jähriger Super-Niño-Zyklus zugrunde?

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Liegt dem Klimaphänomen El Niño ein 15-jähriger Super-Niño-Zyklus zugrunde?
Alle drei bis sieben Jahre stellt das Klimaphänomen El Niño, das seinen Ursprung vor der Pazifikküste Südamerikas hat, weltweit das Wetter auf den Kopf. Eine Analyse von David Douglass von der Universität Rochester und seinen Kollegen deutet jetzt darauf hin, dass dieser scheinbar unregelmäßigen Abfolge von El-Niño-Ereignissen ein 15-jähriger Zyklus übergeordnet ist, den die Forscher „Super Niño“ nennen. Ihr Ergebnis veröffentlichten die Wissenschaftler im e-Print-Archiv arXiv.org.

Die Physiker analysierten Klimadaten zwischen den Jahren 1950 und 2000. Insbesondere die Oberflächentemperatur im Pazifischen Ozean und der so genannte Südliche Oszillationsindex (SOI) stehen in direktem Zusammenhang mit El-Niño-Ereignissen. Der SOI ist ein Maß für den Luftdruckunterschied zwischen der australischen Stadt Darwin und der Pazifikinsel Tahiti. In El-Niño-Jahren hat der SOI einen negativen Extremwert, während die pazifische Oberflächentemperatur hoch ist.

Die Forscher gingen bei ihrer Analyse von folgender Idee aus: Insbesondere bei den großen El-Niño-Ereignissen, die durch einen extrem negativen SOI und extrem hohe Oberflächentemperaturen gekennzeichnet sind, sollte am ehesten eine regelmäßige Gesetzmäßigkeit zu erkennen sein. Denn große Abweichungen vom Normalwert werden am wenigsten von Störeffekten überlagert, die nichts mit dem eigentlichen El-Niño-Ereignis zu tun haben.

In den Daten der letzten 50 Jahre konnten Douglass und Kollegen drei herausragende El-Niño- und La-Niña-Ereignisse ausmachen, die von einem Muster aus weniger intensiven El-Niño- und La-Niña-Jahren umgeben sind. La-Niña-Ereignisse sind durch einen positiven SOI und niedrige pazifische Oberflächentemperaturen gekennzeichnet. Auf ein El-Niño-Jahr folgt in der Regel ein La-Niña-Jahr.

Diesem Muster zufolge wird die 15-jährige „Super-Niño-Periode“ zunächst von einem schwachen El-Niño-Ereignis eingeleitet, das sich drei Jahre später ? nach einem ebenfalls schwachen El-Niña-Ereignis ? zu einem extrem großem El-Niño-Ereignis aufschaukelt. Es folgt eine etwa dreijährige La-Niña-Phase. Danach klingt die Super-Niño-Periode mit schwächeren El-Niño- und La-Niña-Ereignissen aus.

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Im Zeitraum zwischen 1950 und 1968 konnten die Forscher keine derartige Super-Niño-Periode ausmachen. Douglass und seine Kollegen glauben, dass die Super-Niño-Perioden von den jahreszeitlichen Temperaturschwankungen angestoßen werden. Voraussetzung dafür ist aber die Überschreitung eines bestimmten Schwellenwertes, der zwischen 1950 und 1968 nicht erreicht wurde.

Axel Tillemans
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