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Wirtschaftsflaute für Klimaschutz möglicherweise hilfreich

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Wirtschaftsflaute für Klimaschutz möglicherweise hilfreich
Auf der Weltklimakonferenz in Marrakesch haben die Teilnehmer am Dienstag ihre mühsamen Beratungen über offene Details zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls fortgesetzt. Ohne eine Lösung kann das Kyoto-Protokoll von 1997 zur Verminderung von klimaschädlichen Treibhausgasen nicht ratifiziert werden und auch nicht völkerrechtlich verbindlich in Kraft treten. Dabei geht es unter anderem um den Handel mit so genannten Verschmutzungsrechten sowie die Buchführung zum Ausstoß von Treibhausgasen.

Deutschland hat nach Expertenberechnungen bei der aktuellen Lastenverteilung zum Klimaschutz in der EU allein einen Anteil von rund 90 Prozent bei der Verminderung der Treibhausgase zu tragen.
Dieser Anteil ergebe sich aus den Ergebnissen des Bonner Klimagipfels vom Juli, sagte Thomas Langrock vom Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie der dpa in Bonn. Zuvor habe diese Last bei rund 77 Prozent gelegen. Damit sei Deutschland beim Bonner Kompromiss zum Kyoto-Protokoll, wo es auf Grund der Einbeziehung von Wäldern als Klimaschutzbeitrag zu einer anderen Rechnung gekommen sei, relativ
schlecht weggekommen.

Nach den Beschlüssen von Bonn ergebe sich auch nur noch ein Gesamtreduktionsziel von 2,49 Prozent (statt 5,2 Prozent) an reiner Treibhausgasreduktion. Der Rest kann unter anderem durch Waldbaumaßnahmen abgegolten werden. Falls die USA das Protokoll nicht ratifizierten, verringere sich das Ziel auf nur noch 1,59 Prozent.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden trägt das abgeschwächte Wirtschaftswachstum möglicherweise zur Verminderung der Treibhausgase bei und könnte helfen, das selbstgesteckte Klimaschutzziel Deutschlands zu erreichen. Ein Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen als Folge von Rezession wäre nach Ansicht des Präsidenten des Statistischen Bundesamts, Johann Hahlen, allerdings ein Rückschritt.

Bereits auf der Berliner Klimakonferenz 1995 hatte Deutschland freiwillig zugesagt, den Kohlendioxid-Ausstoß zwischen 1990 und 2005um 25 Prozent zu verringern. Bis zum vergangenen Jahr seien 15 oder 1,6 Prozent pro Jahr erreicht worden. Mehr als die Hälfte dieses Rückgangs sei von 1990 und 1992 erzielt worden, als viele Anlagen in den neuen Bundesländern stillgelegt wurden.

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Das Wirtschaftswachstum habe einen nicht unerheblichen Effekt auf den Kohlendioxid-Ausstoß, aber entscheidender für einen Erfolg sei die Steigerung der Energie-Effizienz, sagte Hahlen in Frankfurt bei
der Vorlage der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen 2001. In den vergangenen zehn Jahren sei diese Effizienz erheblich gewachsen: Obwohl die Wirtschaftsleistung von 1991 bis 2000 preisbereinigt um 15,1 Prozent stieg, gingen der Verbrauch von Rohstoffen, Energie und Wasser zurück.

Um das Klima-Ziel noch zu erreichen, müssten in den nächsten fünf Jahren pro Jahr rund 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen werden – dies würde einem Rückgang von jeweils 2,4 Prozent entsprechen. Potenziale seien vor allem bei privaten Haushalten vorhanden, etwa bei der Dämmung von Häusern, effizienteren Heizungen und Energie sparenden Geräten.

dpa
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