Wie die Forscher feststellten, zerstören die Wasserstoffoxide bis zu 70 Prozent des Ozons in der mittleren Mesosphäre. Dieser Effekt dauert aber nur während des Protonenstroms an. Langfristiger wirkt Stickoxid: Winde blasen es in die Stratosphäre, wo es monatelang erhalten bleibt und rund neun Prozent des Ozons in der oberen Stratosphäre zerstört.
Die Auswirkungen auf die Erde sind allerdings gering: 80 Prozent des überlebenswichtigen Ozons finden sich in der mittleren und unteren Stratosphäre. „Wenn man die gesamte Ozonmenge berücksichtigt, die sich in einer gedachten Säule über unserem Kopf und dem oberen Ende der Atmosphäre befindet, dann verringerte die Sonnenexplosion weniger als ein Prozent des Ozons der nördlichen Hemisphäre“, sagt Charles Jackman vom Labor für Atmosphärenforschung des Goddard Luft- und Raumfahrtzentrums. Die Auswirkungen seien minimal, für Wissenschaftler aber sehr interessant: „Die Protonen helfen uns, unsere Modelle zu testen“.
Um Daten über die Verteilung von Ozon, Wasserdampf und Stickoxiden in den verschiedenen Schichten der Nordhemisphäre zu bekommen, griffen die Forscher auf Messungen des UARS-Satellitenobservatoriums und des NOAA-14-Satelliten zurück. Sie verglichen die Daten vor und nach dem Protonenstrom.