Die Forscher stellten die Zahl der Tage pro Jahreszeit fest, die von den klimatischen Bedingungen her für Zecken günstig waren. Sie verglichen die Daten mit dem Entwicklungszyklus von Zecken, der in der Regel zwei bis drei Jahre beträgt. Es zeigte sich, dass die Anzahl der FSME-Erkrankungen in direktem Zusammenhang mit jeweils zwei aufeinanderfolgenden milden Wintern stand. Ein langer und relativ warmer Herbst im Vorjahr erhöhte die Überlebenschancen der Zecken. Höhere Frühlingstemperaturen ließen sie früher als sonst im Jahr aktiv werden. Zusätzlich hielten sich mehr leicht bekleidete Menschen im Freien auf, was das Risiko eines Zeckenbisses vergrößerte.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis wird durch ein Virus verursacht, das durch den Biss infizierter Zecken auf den Menschen übertragen wird. Die Zecken sind normalerweise von April bis November in hohem Gras und auf Sträuchern anzutreffen, kommen jedoch nur in Gegenden unter 1.000 Meter Höhe vor. Oft verläuft die Infektion ohne Symptome. Es können sich aber auch nach rund sieben bis zehn Tagen grippeähnliche Symptome einstellen. Bei einigen Betroffenen kommt es nach einer Woche zu einer Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute.