Nicht alle Punkte einer Wetterkarte verhalten sich gleich chaotisch. Einem Wissenschaftlerteam aus Maryland ist es gelungen, einzelne Punkte einer Wetterkarte in Bezug auf ihren Chaosgrad zu quantifizieren. Ihre Studie, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe von Physical Review Letters, könnte die Qualität von Wettervorhersagen verbessern.
Das aus Meteorologen, Physikern und Informatikern bestehende Team der Universität von Maryland untersuchte verschiedene Punkte von Wetterkarten auf deren Chaosgrad. Dem Team gelang es durch umfassende Wetteranalysen, so genannte „chaotische Hotspots“ auf Wetterkarten auszumachen, welche sich durch einen besonders hohen Chaosgrad auszeichnen. Die Forscher hoffen, dass ihre Methode auf längere Sicht die Qualität von Wettervorhersagen verbessern könnte. Der Chaosgrad eines Punktes lässt sich bestimmen, indem man untersucht, wie sich kleine Änderungen der Wetterbedingungen in diesem Punkt auf die Gesamtheit des Wettersystems auswirken. Je größer die von einer kleinen Fluktuation bewirkten globalen Änderungen sind, um so chaotischer ist der Punkt.
Die größte Schwierigkeit von Wettervorhersagen besteht darin, dass es die Meteorologen mit einem gekoppeltem chaotischen System zu tun haben. Damit ist gemeint, dass kleine, lokale Änderungen in Temperatur und Luftdruck große, globale Wetteränderungen bewirken können – was eine zuverlässige Voraussage des Wetters entscheidend erschwert.
Stefan Maier