Das südchinesische Meer kühlte während der letzten Eiszeit vor 16.000 bis 20.000 Jahren an der Oberfläche um etwa drei Grad ab. Die Oberflächentemperaturen veränderten sich dabei um bis zu ein Grad in nur zweihundert Jahren, berichten Forscher der Universität Kiel im Magazin „Science“.
Wir haben hier eine Schlüsselregion vor uns, die das Weltklima maßgeblich beeinflusst. Der gefürchtete El Nino entsteht genau hier, erklärt Karl Stattegger vom Institut für Geowissenschaften der Universität.
Die Forscher haben im südchinesischen Meer Bodensedimente auf verschiedene Kohlenstoffketten (Alkenone) hin untersucht. Die Kohlenstoffketten werden abhängig von der Temperatur von unterschiedlichen Algen an der Meeresoberfläche gebildet und teilweise auf dem Meeresgrund abgelagert. Das Forscherteam um Stattegger konnte daher von den Kohlenstoffketten auf die sie bildenden Algen zurückschließen und so die Durchschnittstemperatur an der Oberfläche des Meeres bestimmen.
Andreas Wawrzinek