Starke Klimaschwankungen sind kein Produkt der Neuzeit, es gab sie bereits vor Millionen von Jahren. Entsprechende Theorien wurden jetzt mit dem internationalen Tiefseebohr-Programm („Ocean Drilling Program“, ODP) wissenschaftlich erhärtet. Das teilte der Bonner Geowissenschaftler Sören Dürr von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf einer Fachtagung an der Universität Karlsruhe mit.
Demnach traten die damaligen Schwankungen innerhalb kurzer Zeiträume von 20 bis 30 Jahren auf. Ursachen seien unter anderem die Freisetzung größerer Mengen von Methan-Eis, der Stand der Erdachse sowie die Umlaufbahn der Erde um die Sonne gewesen. Dürr warnte jedoch davor, die Forschungsergebnisse als Alibi für das umweltschädliche Verhalten der Menschheit zu missbrauchen. Auf einer von der Uni Karlsruhe ausgerichteten Fachtagung diskutierten rund 200 deutsche Wissenschaftler die Ergebnisse des internationalen Tiefseebohr-Programms.
Seit 1975 beteiligt sich Deutschland an diesem Forschungsprojekt. Den Bohrbetrieb, der jährlich 44 Millionen US-Dollar kostet, und die dazugehörige Logistik tragen die USA zu 60 Prozent und Deutschland zu 12 Prozent.
dpa
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