In 20 Jahren wird die komplette Eiskuppe des Vulkans Kilimanjaro abgetaut sein, berichtet Lonnie Thompson von der Staats-Universität Ohio. Schuld sei die Klimaerwärmung, gab der Forscher auf der Jahrestagung der amerikanischen „Vereinigung zur Förderung der Wissenschaft“ in San Francisco bekannt.
Seit 1912 ist das „ewige Eis“ des mit 5.895 Metern höchsten Berges Afrikas bereits zu 82 Prozent dahingeschmolzen. Das hat der Forscher mit Hilfe alter Karten der Eisgrenzen des Berges errechnet. Erwärmt sich die Erde weiter, werden die kleinen Gletscher und Eisflächen laut Thompson ganz verschwinden.
Das Abschmelzten der Gletscher wird schwerwiegenden Folgen für den ostafrikanischen Staat Tansania haben, erklärt Thompson. Für Tansania ist der Tourismus am Kilimanjaro eine der wichtigsten Einnahmequellen. Ohne die weiße Haube jedoch verliert der Kilimanjaro, der „Berg des bösen Geistes“, an Charme. Zudem liefert das Schmelzwasser des Berges Trinkwasser für die umliegende Bevölkerung, dient der Erzeugung von Strom und bewässert die Felder.
Mathias Knaak