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Asymmetrische CO 2-Bilanz

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Asymmetrische CO 2-Bilanz
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Bild: Gerd Altmann/Hans Braxmeier / pixelio.de
Die konjunkturabhängigen Schwankungen beim Ausstoß des Treibhaus-Gases Kohlendioxid folgen keiner simplen Plus-Minus-Rechnung, betont ein US-Forscher in einem aktuellen Artikel im Wissenschaftsmagazin ?Nature Climate Change? . Seinen Datenanalysen zufolge steigen die CO 2-Emissionen bei wirtschaftlichem Wachstum im Vergleich zum entsprechenden Niedergang deutlich überproportional. In Prognosen zur Entwicklung der CO 2-Emissionen und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Weltklima sollte dies zukünftig berücksichtigt werden, sagt Richard York von der University of Oregon.

Wirtschaftswachstum füllt die Geldbeutel der Menschen ? doch für die Klimaentwicklung ist der Boom Gift: Der erhöhte Energieverbrauch ist mit einem Anstieg des Ausstoßes des Treibhaus-Gases Kohlendioxid verbunden. Ein Rückgang der Produktion im Rahmen einer Wirtschaftsflaute wirkt sich dagegen günstig auf die Emissionen aus. Dieser Zusammenhang lässt sich an dem wirtschaftlichen Auf und Ab der letzten Jahrzehnte deutlich verfolgen. Doch Richard York macht nun darauf aufmerksam, dass diese Beziehung komplexer ist, als bislang angenommen.

Der Forscher hat systematisch die Beziehung zwischen den globalen Kohlendioxid-Emissionen und der wirtschaftlichen Produktion in der Zeit von 1960 bis 2008 analysiert. Er kam zu dem Ergebnis, dass bei einem Prozent Produktionszuwachs die Emissionen durchschnittlich um 0,733 Prozent gestiegen waren. War die Wirtschaftsleistung dagegen um ein Prozent gesunken, hatte der CO 2-Ausstoß dagegen nur um 0,430 Prozent nachgelassen.

Die Ursache für diese Unstimmigkeit sieht York in nachhaltigen Faktoren eines wirtschaftlichen Booms. Beispielsweise werden Autos, die in der wirtschaftlich guten Lage vermehrt gekauft wurden, auch in der Flaute weiter genutzt. Ebenso werden Gebäude und verschiedene Wirtschaftsgüter aus der Zeit des Booms in der Rezession in der Regel nicht wieder restlos stillgelegt. ?Um die treibenden Kräfte hinter den Veränderungen des CO 2-Ausstoßes zu erfassen, reicht es also nicht, nur die Konjunkturlage zu betrachten?, resümiert Richard York.

Richard York (University of Oregon): Nature Climate Change, doi: 10.1038/nclimate1699 © wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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