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Sensibles System

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Sensibles System
Die Eisausdehnung in der Laptevsee ist so gering wie nie zuvor. Diese Erkenntnis haben Forscher des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften in Kiel von einer fünfwöchigen Expedition in das arktische Gewässer mitgebracht, wie das Institut mitteilt. Die nördlich von Russland und Asien gelegene Randregion des Nordpolarmeers gilt als eine der Schlüsselregionen der Arktis, da dort rund ein Drittel des arktischen Meereises entsteht. Zwar müssten die während der Expedition gesammelten Messergebnisse erst noch vollständig ausgewertet werden. Schon nach einer ersten Datensichtung sei jedoch deutlich geworden, dass das sensible System der Arktis alles andere als stabil sei.

Besorgniserregend ist nach Einschätzung der Forscher um den Expeditionsleiter Torben Klagge vom Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften in Kiel vor allem das zunehmende Auftreten von wärmerem Wasser in unterschiedlichen Wassertiefen. Ursache für dieses Phänomen sei vermutlich das Einströmen von Wasser aus dem deutlich wärmeren Atlantik. Während derartige Vermischungen jahrzehntelang lediglich in den unteren Wasserschichten stattgefunden hätten, sei seit dem Jahr 2000 ein neuer Trend zu beobachten: Das warme Atlantikwasser vermische sich nun auch in den flacheren küstennahen Regionen mit dem kalten Wasser des Nördlichen Eismeeres.

Diese schnellen Veränderungen werden nach Einschätzung der Wissenschaftler direkte Auswirkungen auch auf das europäische Klima haben, da das in der Laptevsee gebildete Eis von dort nördlich der europäischen Küste Richtung Grönland wandert. Welche Folgen die veränderten Wassertemperaturen für das Ökosystem der Laptevsee haben werden, sei bislang nicht einmal grob abzuschätzen. Einigen bereits erhobenen Messdaten zufolge dürften sie jedoch einschneiden sein: Beispielsweise sei der Sauerstoffgehalt des Tiefenwassers zuletzt stark gesunken, was die Lebensbedingungen für wichtige Kleinstlebewesen wie Plankton und Meeresbakterien enorm verändere.

Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften in Kiel dapd/wissenschaft.de ? Mascha Schacht
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