Da die T. rex-Knochen in einem Sandsteinbett gefunden worden waren, suchten die Wissenschaftler gezielt nach Fossilien, die in Sandstein konserviert waren. Dabei stießen sie in den Judith-River-Formationen im US-Bundesstaat Montana auf den Oberschenkelknochen eines Brachylophosaurus canadensis, der zu den Entenschnabelsauriern gehört. Statt den 80 Millionen Jahre alten Knochen freizulegen, transportierten ihn die Forscher mitsamt einer rund zehn Zentimeter dicken schützenden Sandsteinschicht ins Labor. Dort entfernten sie den Sandstein unter sterilen Bedingungen und nahmen den Knochen genau unter die Lupe. Dabei verwendeten die Forscher unter anderem Licht- und Elektronenmikroskope sowie ein Massenspektrometer und führten Antikörpertests durch, mittels derer Proteine nachgewiesen werden können. “Wir nutzten verbesserte Methoden und bessere Geräte, machten mehr Experimente und ließen die Resultate zusätzlich von anderen, unabhängigen Labors bestätigen”, erläutert Schweitzer die Vorgehensweise.
Die Untersuchungen förderten acht Bindegewebsproteine und 149 Aminosäuren zutage. Die überraschend große Ausbeute trägt nach Ansicht der Forscher der umsichtigen Vorgehensweise bei der Ausgrabung Rechnung. “Wir wissen, dass der Zersetzungsprozess in dem Moment beginnt, da das Fossil aus dem chemischen Gleichgewichtszustand entfernt wird”, erklärt Schweitzer. “Je schneller wir es vom Boden ins Reagenzglas bekommen, desto besser stehen die Chancen, intakte Gewebe und Moleküle zu entdecken.”