Das Jungtier wog nach Schätzungen der Forscher nur 200 Gramm. Trotz seiner geringen Größe besaß es aber bereits ein voll ausgeprägtes Gebiss mit scharfen Eckzähnen. Das deutet nach Meinung von Butler und Kollegen darauf hin, dass die Zähne tatsächlich der Nahrungsaufnahme dienten und nicht etwa nur bei Männchen auftraten wie etwa bei heute lebenden Warzenschweinen. Diese Tiere benutzen die Zähne nur zum Kampf mit Rivalen.
Für Reptilien sind Zähne mit unterschiedlichen Funktionen ungewöhnlich: Dinosaurier und andere Echsen besitzen gewöhnlich zahlreiche kleine, gleich aussehende Zähne, die problemlos mehrfach im Leben ersetzt werden können. Bei Säugetieren dagegen ist die Form der oberen und unteren Backenzähne genau aufeinander abgestimmt, damit feste Pflanzenteile besser zermahlen werden können. Allerdings zahlen die Säugetiere für die verbesserte Nahrungsverwertung einen Preis: Die Zähne müssen ein Leben lang halten.
Auch die Heterodontosaurier wechselten ihre Zähne offenbar nicht so häufig wie andere Echsen, schreiben die Forscher. Röntgenaufnahmen zeigten, dass weder bei den bereits bekannten Schädeln der erwachsenen Tiere noch bei dem Jungtier im Kiefer Ersatz-Zähne vorhanden waren. „Während des Wachstums müssen die Zähne ersetzt worden sein“, schreiben Butler und Kollegen, „aber es gibt weder beim dem Jungtier noch bei erwachsenen Tieren einen Hinweis auf kontinuierlichen Zahnersatz.“