Um das Innere der Kämme genauer zu betrachten und daraus die Lage des Gehirns und der Nasenhöhlen zu rekonstruieren, machten Evans und sein Team mit Hilfe eines Computertomographen (CT) Schädelaufnahmen von vier Lambeosaurier-Arten. Die 3D-Rekonstruktionen kombinierten die Forscher mit Daten über die Entwicklungsgeschichte und die Verwandtschaft der Unterarten und über das Wachstum der Schädelbeule.
Bereits frühere Untersuchungen hatten vermuten lassen, dass die Saurier mit ihren Kämmen tiefe Brülllaute erzeugten, die dazu gedient haben könnten, Partner anzulocken oder vor Feinden zu warnen. Diese Studien hatten gezeigt, dass die Saurier ein empfindliches Innenohr besaßen, mit dem sie solche tiefen Töne wahrnehmen konnten.
Die neuen Daten ergänzen diese Ergebnisse und widerlegen zunächst die Annahme, dass die Wölbung dem Riechen diente. Die CT-Aufnahmen zeigen nämlich, dass der für den Geruchsinn zuständige Teil des Gehirns relativ klein war. Dagegen besaßen andere Gehirngebiete, die höheren geistigen Funktionen dienten, eine erstaunliche Größe. „Wir haben bereits vermutet, dass die Entenschnabelsaurier sowohl visuelle als auch akustische Reize zur Verständigung nutzten“, sagt Lawrence Witmer, einer der Koautoren der Studie. „Doch jetzt wissen wir, dass sie auch die Gehirnkapazität besaßen, um diese Sinne zu nutzen.“ Insgesamt sprächen die Ergebnisse dafür, dass die Lambeosaurier mit ihrem Höcker Laute produzierten, mit denen sie sich untereinander verständigten.