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Alte Hasen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Alte Hasen
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Hasen und Pfeifhasen spalteten sich früher voneinander ab als gedacht. Bild: Fmickan, wikipedia.de
Die Familie der Hasen ist älter als bisher angenommen: In Indien fanden Paläontologen Fußknochen von Hasenartigen, die mit ihren geschätzten 53 Millionen Jahren fünf bis sieben Millionen Jahre älter sind als alle bisher ausgegrabenen Hasenknochen. Die Fundstücke konnten durch einige typische Merkmale identifiziert werden, berichten Kenneth Rose von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und seine Kollegen.

Der Ort der Entstehung vieler Säugetierarten ? wie der Primaten, Paarhufer oder Unpaarhufer ? ist schwierig zu bestimmen, da Paläontologen Fossilien der Ahnen dieser Tiere in sehr vielen Gebieten gefunden haben. Da die ältesten fossilen Hasenartigen, wissenschaftlich Lagomorpha genannt, aber ausschließlich aus Asien stammen, gilt der Ursprungsort dieser Ordnung als relativ eindeutig. Aus Unterschieden im Knochenbau schlossen Wissenschaftler außerdem, dass die Hasenartigen sich etwa zur Zeit des Zusammenpralls von Indien mit dem asiatischen Kontinent in die bis heute bestehenden Familien der Hasen und Pfeifhasen aufspalteten.

Die nun von Rose und seinen Kollegen in einer Braunkohlemine nördlich von Mumbai entdeckten Fußknochen sind aber deutlich älter und zeigen trotzdem schon typische Merkmale beider Familien: Hasen haben gemeinhin grazilere Knochen als Pfeifhasen und einen kleineren Kanal in ihrem Sprungbein. Dieser Kanal dient wahrscheinlich der Blutversorgung des äußeren Fußes und ist nur bei Hasenartigen zu finden. Er ist bei Roses Funden sehr schmal, wie bei Hasen, doch die robustere Form anderer Knochenabschnitte erinnerte die Forscher eher an die Knochen der Pfeifhasen. Die Wissenschaftler glauben deshalb, dass es innerhalb der Ordnung der Hasenartigen schon viel früher und geographisch südlicher zu einer Aufspaltung kam als bisher gedacht.

Kenneth Rose (Johns-Hopkins-Universität, Baltimore) et al.: Proceedings of the Royal Society ? Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2007.1661 ddp/wissenschaft.de ? Livia Rasche
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