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Der Zahn der Zeit von Huftieren

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Der Zahn der Zeit von Huftieren
Das älteste bislang bekannte Huftier lebte vor rund 65 Millionen Jahren auf dem indischen Kontinent. In Ablagerungen aus der Kreidezeit haben indische Forscher einen einzelnen Zahn gefunden, der von einem noch unbekannten Urhuftier stammen muss. Der Backenzahn ist nur rund 2,5 Millimeter groß und gehört zu einem vermutlich eher rattengroßen Tier. Da zu Lebzeiten dieses Urhuftiers der indische Kontinent noch nicht mit Asien verbunden war, könnten sich hier die Urahnen von Pferd, Kuh, Schwein und Schaf entwickelt haben. Von dort aus eroberten sie dann andere Weltregionen.

Die Paläontologen durchsiebten rund vier Tonnen eines Sediments aus Zentralindien. Gestein und eingeschlossene Fossilien stammten aus der späten Kreidezeit, hatten also ein Alter von um die 65 Millionen Jahren. Bei ihren Untersuchungen fiel den Forschern ein kleiner Backenzahn eines Tieres in die Hände. Aus der Form des Zahns, den Gebrauchsspuren und dem Vergleich mit Zähnen anderer fossiler Säugetiere konnten die Forscher den Fund einordnen. Der rechte untere Backenzahn gehörte zu einem noch unbekannten Urhuftier, von dem entwicklungsgeschichtlich die heutigen Huftiere wie Pferde, Kühe und Schafe abstammen könnten.

Die ältesten Funde von Urhuftieren im US-amerikanischen Staat Montana datierten die Forscher bislang auf das Paläozän, einem Zeitalter von vor 65 bis 55 Millionen Jahren. Die Forscher um Guntupalli Prasad von der Universität im indischen Jammu schließen nun aus ihrer Entdeckung im Gestein der Kreidezeit, dass Urhuftiere sich schon früher entwickelten und vielleicht sogar aus Indien kommend den Rest der Welt besiedelten. Diese Hypothese würde allerdings nur so lange gelten, bis andere Forscher auch in Gesteinsschichten anderer Kontinente auf einen Zahn aus der Kreidezeit stoßen.

Guntupalli Prasad (Universität im indischen Jammu) et al.: Science, Band 318, Seite 937 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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