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Was die Dinos wurmte

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Was die Dinos wurmte
Schon die Dinosaurier hatten mit Darmparasiten zu kämpfen. Das schließen zwei amerikanische Paläontologen aus Untersuchungen von etwa 77 Millionen Jahre alten Überresten eines Entenschnabelsauriers aus Montana. Im guterhaltenen Darminhalt des Tieres entdeckten die beiden Forscher Karen Chin und Justin Tweet Fraßgänge, die ihrer Ansicht nach von winzigen Würmern stammen. Da das Fossil so gut erhalten ist und wenig Spuren von Aasfressern aufweist, gehen die Forscher davon aus, dass diese Würmer den Pflanzenfresser schon zu Lebzeiten befallen haben.

Das Fossil des Entenschnabelsauriers wurde bereits im Jahr 2000 im Norden Montanas entdeckt und bekam den Namen „Leonardo“. Leonardo gehörte zur Gattung der pflanzenfressenden Brachylophosaurier, die bis zu 15 Meter lang und bis zu drei Tonnen schwer werden konnten. In dem dreidimensionalen Fossil des Sauriers sind nicht nur die Knochen, sondern auch einige Weichteile wie große Teile der Haut, Muskeln und Innereien ungewöhnlich gut erhalten. Sogar die Zusammensetzung des Darminhalts ist noch erkennbar: Er besteht aus einem Gemisch aus zerkleinerten Pflanzenteilen und lehmhaltigen Sedimenten.

Chin und Tweet nahmen 17 Proben des Darminhalts und fanden darin über 200 Fraßgänge, die sie mit Mikroskopen analysierten. Aus den Untersuchungsergebnissen schlossen die Forscher, dass die Gänge von Organismen gegraben wurden, die den heutigen Faden- oder Ringelwürmern ähnelten. Da die Überreste kaum Spuren von Aasfressern aufweisen, muss der Dinosaurier kurz nach seinem Tod luftdicht begraben worden sein. Das bedeutet, dass sich die Wurmartigen schon im Darm des lebenden Dinosauriers aufgehalten haben müssen. Das sei der erste Beweis für Darmparasitenbefall bei Dinosauriern, so Karen Chin.

Bei der genauen Betrachtung der Fraßgänge fanden die Paläontologen auch solche, die parallel gegraben waren und sich in Größe und Richtung nicht unterschieden. Die Forscher meinen, dass es sich hierbei um einen Hinweis auf soziale Interaktionen zwischen den Würmern handelt, wie zum Beispiel Paarungen.

Karen Chin und Justin Tweet (Universität von Colorado, Boulder): Beitrag auf der Jahrestagung Geological Society of America, Philadelphia ddp/wissenschaft.de ? Sabine Keuter
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