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Schicke Schädel

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Schicke Schädel
Mit ihren prachtvollen Schädelkämmen könnten Flugsaurier beim anderen Geschlecht Eindruck gemacht haben. Darauf deuten Untersuchungen britischer Paläontologen hin. An Schädelfunden aus Brasilien konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Kämme erst in der Jugendzeit der urzeitlichen Tiere zu einer kompakten Einheit auf dem Kopf zusammenwuchsen. Daher könnte der Schädelkamm ein Zeichen von Reife und Fruchtbarkeit gewesen sein, glauben die Forscher.

Bislang war unter Wissenschaftlern umstritten, welche Funktion der ausgeprägte knöcherne Kamm auf dem Schädel der Flugsaurier hatte. Die Reptilien lebten vor 215 bis 65 Millionen Jahren und waren die ersten Wirbeltiere, die fliegen konnten. Alle Flugsaurier, die sich über die Jahrmillionen in viele Unterarten aufspalteten, verfügten als erwachsene Tiere über eine charakteristische Form des Kopfschmucks. Manche Forscher vermuteten, dass der Schädelkamm der Flugstabilisierung gedient hatte, andere glaubten, die Kämme dienten dem besseren Erkennen von Artgenossen oder um beim Fressen das Gleichgewicht zu halten.

Dass der Schädelkamm eine Signalwirkung hat wie ein Hirschgeweih oder ein Hahnenkamm, untermauern die David Martill und Darren Naish nun durch eine detaillierte Untersuchung des Schädelaufbaus und -wachstums der Saurier. An den wenigen erhaltenen Fossilien von Jungtieren, darunter ein Exemplar der Gattung Tupuxuara aus dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe, erkannten die Forscher, dass der Kamm erst in der Jugendzeit an zwei Schädelstellen zu wachsen beginnt. Ein Teil wächst vom Schnabel über den Schädel nach hinten. Eine zweite Knochenpartie beginnt am Hinterkopf mit dem Wachstum. Beim Aufeinandertreffen verbinden sich beide zu eine kompakten Struktur.

Da der Kamm nun als Zeichen der Pubertät bei Dinos gesehen werden kann, sollte seine Form nicht mehr als Unterscheidungsmerkmal verschiedener Flugsaurierarten herangezogen werden, betonen die Forscher. Bei abweichenden Kopfformen könnte es sich nämlich um pubertierende Jünglinge und erwachsene Tiere einer Art handeln.

David Martill, Darren Naish (Universität Portsmouth): Palaeontology, Bd. 49, S. 925 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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