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Und wenn sie nicht gestorben sind…

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Und wenn sie nicht gestorben sind…
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Fossiler Tyrannosaurus. Foto: Royal Tyrrell Museum of Palaeontology Drumheller, Ed Gerken, Black Hills Institute of Geological Research
Die Tyrannosaurier hatten einen ähnlichen Lebensverlauf wie Säugetiere: Sie starben entweder sehr jung oder erst im höheren Alter. Zu diesem Schluss kommen kanadische Biologen um Phillip Currie anhand von Knochenfunden, die aus einer großen Fundstätte in Alberta stammen.

Die fleischfressenden Saurier starben entweder bis zum Alter von zwei Jahren oder ab einem Alter von 13 Jahren, erklärt Currie. 70 Prozent der Tiere, die das kritische Alter von zwei Jahren erreicht hatten, lebten bis zum 13. Lebensjahr. Der Grund hierfür könnte sein, dass die Saurierkinder mit zwei Jahren groß genug waren, um nicht mehr zur Beute von Raubtieren zu werden. Ab dem Alter von 13 Jahren könnte die Sterblichkeit wieder zugenommen haben, weil die Saurier nun anderen Risiken ausgesetzt waren, besonders beim Jagen und bei der Paarung. Noch später starben die Urzeittiere dann an Altersschwäche.

Um diese Schlussfolgerungen ziehen zu können, besuchten Currie und seine Kollegen mehrere Jahre lang die Fundstätte in Alberta, wo bisher 22 Exemplare einer Unterart des Tyrannosaurus, der so genannte Albertosaurus, aufgespürt werden konnten. Die Forscher vermaßen die Wadenbein- und Mittelfußknochen der Fossilien und errechneten hieraus Wachstumskurven, aus denen sie das Todesalter eines Tieres abschätzen konnten.

Bisher hatte die Forscherwelt gerätselt, warum gerade von jugendlichen Tyrannosauriern nur sehr wenige Knochen gefunden worden waren. Einige hatten daher angenommen, dass die Fleischfresser innerhalb weniger Jahre zu ihrer erwachsenen Größe aufgeschossen waren. So konnten sie prozentual weniger zum Gesamtpool an Knochen beitragen. Die neu aufgestellten Wachstumskurven sprächen jedoch dagegen, sagt Currie. Sie deuteten eher darauf hin, dass die Tyrannosaurier im jugendlichen Alter eine geringe Sterblichkeit hatten ? ganz ähnlich wie heute lebende Säugetiere.

Noch einen bisher rätselhaften Befund könnten die Daten von Currie erklären: Warum nur wenige der Urzeittiere ihre maximale Größe erreichten. Die meisten haben dazu möglicherweise einfach nicht lange genug gelebt ? nur zwei Prozent der Saurier hätten tatsächlich ihr Höchstalter und damit auch die maximale Größe erreicht.

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Phillip Currie (University von Alberta, Edmonton) et al.: Science (doi: 10.1126/science.1125721) ddp/wissenschaft.de ? Christine Amrhein
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