Um diese Schlussfolgerungen ziehen zu können, besuchten Currie und seine Kollegen mehrere Jahre lang die Fundstätte in Alberta, wo bisher 22 Exemplare einer Unterart des Tyrannosaurus, der so genannte Albertosaurus, aufgespürt werden konnten. Die Forscher vermaßen die Wadenbein- und Mittelfußknochen der Fossilien und errechneten hieraus Wachstumskurven, aus denen sie das Todesalter eines Tieres abschätzen konnten.
Bisher hatte die Forscherwelt gerätselt, warum gerade von jugendlichen Tyrannosauriern nur sehr wenige Knochen gefunden worden waren. Einige hatten daher angenommen, dass die Fleischfresser innerhalb weniger Jahre zu ihrer erwachsenen Größe aufgeschossen waren. So konnten sie prozentual weniger zum Gesamtpool an Knochen beitragen. Die neu aufgestellten Wachstumskurven sprächen jedoch dagegen, sagt Currie. Sie deuteten eher darauf hin, dass die Tyrannosaurier im jugendlichen Alter eine geringe Sterblichkeit hatten ? ganz ähnlich wie heute lebende Säugetiere.
Noch einen bisher rätselhaften Befund könnten die Daten von Currie erklären: Warum nur wenige der Urzeittiere ihre maximale Größe erreichten. Die meisten haben dazu möglicherweise einfach nicht lange genug gelebt ? nur zwei Prozent der Saurier hätten tatsächlich ihr Höchstalter und damit auch die maximale Größe erreicht.