Sein Körperbau legt nach Ansicht von Edward Daeschler und seinem Team nahe, dass das Tier auf dem Grund dieser flachen Gewässer gelebt hat. Hin und wieder könnte es das Wasser sogar verlassen und eine kurze Zeit an Land verbracht haben, glauben die Forscher. Ihren Berechnungen zufolge war das Skelett des Tieres nämlich stark genug, um dessen Gewicht auch ohne den Auftrieb des Wassers zu tragen. Bemerkenswert seien dabei besonders die Brustflossen von Tiktaalik: Obwohl sie noch keine Finger aufweisen, enthalten sie bereits alle Knochen, die auch in den Vordergliedmaßen von Vierfüßern zu finden sind ? Oberarmknochen, Unterarmknochen und sogar Teile der späteren Handknochen. Selbst die Gelenke seien bereits funktionsfähig gewesen, schreiben die Wissenschaftler.
Damit ist Tiktaalik eindeutig eine Übergangsform, die zwischen dem noch deutlich fischartigeren Panderichthys und dem bereits auf dem Land lebenden Ichtyostega einzuordnen sei, so die Forscher. “Wir wussten, dass die Felsen auf der Ellesmere-Insel einen Blick in die richtige zeitliche Periode erlauben würden und dass sie sich in der richtigen Art von Umgebung gebildet haben, um Fossilien zu beherbergen, die den wichtigen evolutionären Übergang vom Leben im Wasser zum Leben an Land dokumentieren”, erklärt Studienleiter Daeschler. Er und seine Kollegen hoffen nun, in den Sedimenten der Insel noch weitere Fossilien zu finden, mit denen die immer noch verbleibende Lücke vollständig geschlossen werden kann.