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Schlangensaurier standen auf Meeresfrüchte

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Schlangensaurier standen auf Meeresfrüchte
Zur bevorzugten Nahrung der Elasmosaurier – langhalsiger Meeresechsen aus der Kreidezeit ? gehörten nicht nur Fische und Tintenfische, sondern auch auf dem Meeresboden lebende wirbellose Tiere. Auf dem Speiseplan zweier neu entdeckter Schlangenhalssaurier aus Australien standen vor allem Schnecken, Muscheln und Krebse, berichten Forscher um Colin McHenry von der australischen University of Newcastle in New South Wales in der Zeitschrift Science.

Der Mageninhalt von nordamerikanischen Meeressauriern ließ bislang darauf schließen, dass sich die Echsen vor allem von frei schwimmenden Tieren wie Fischen und Tintenfischen ernährten. Auch die Form der Zähne deutete auf diese Ernährungsweise hin. Der lange Schlangenhals wurde als Spezialisierung für den Fang wendiger Beutetiere angesehen.

McHenry und seine Kollegen berichten jetzt aber, dass die Echsen mit ihrem langen Hals auch den Meeresboden abgrasten. Die Forscher entdeckten zwei neue Elasmosaurier-Exemplare, die einige Jahrmillionen vor ihren Vettern aus Nordamerika lebten. Die beiden fünf bis sechs Meter langen und etwa eine Tonne schweren Tiere schwammen vor etwas mehr als hundert Millionen Jahren durch die Meere der frühen Kreidezeit.

Im Magen des einen Exemplars fanden die Forscher versteinerte Muschelschalen, Schneckenhäuser sowie Überreste einer Seelilie. Das andere Exemplar verspeiste offensichtlich bevorzugt Krebse. Zusätzlich entdeckten die Forscher auch vereinzelt Überreste von Fischen und Belemniten. Dabei handelt es sich um Tintenfische aus dem Erdmittelalter, die ein längliches, kegelförmiges Gehäuse besaßen und deswegen unter dem Namen “Donnerkeil” bekannt sind.

Auch Magensteine befanden sich in den Innereien der Saurier. Damit zerkleinerten die Echsen wahrscheinlich die harten Kalkschalen der Meeresfrüchte, vermuten die Forscher um McHenry. Teilweise handelte es sich bei diesen Steinen um zusammengepresste Schalen der Beutetiere, teilweise auch um Kiesel, die die Saurier absichtlich geschluckt hatten und die aus einer Entfernung von mehr als 300 Kilometern von der Fundstelle stammten.

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Wie die Forscher schreiben, dürfte die flexible Ernährung zum evolutionären Erfolg der Elasmosaurier beigetragen haben. Die Fleischfresser machten immerhin 135 Millionen Jahre lang die Meere unsicher.

Ute Kehse
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