Die Embryos gehörten zur Art Massospondylus. Ausgewachsen waren diese Saurier rund fünf Meter lang, hatten einen langen Hals und einen kurzen Kopf und bewegten sich auf zwei Beinen fort. Anhand der Funde konnten die Forscher zum ersten Mal eine Wachstumsfolge der Embryos darstellen und herausfinden, wie die Tiere von 15 Zentimetern zu einer stattlichen Größe von fünf Metern heranwuchsen.
Die Embryos besaßen relativ lange Vorderbeine, einen kurzen Schwanz sowie einen langen Kopf und hielten ihren Hals horizontal. Sie schlüpften deshalb als Vierfüßler, erklären die Wissenschaftler. Aufgrund der Körperproportionen wäre es für die Dinobabys jedoch nicht leicht gewesen, sich fortzubewegen. Als der Saurier aber heranwuchs, wuchs der Hals schneller, die Vorderbeine und der Kopf jedoch langsamer als der Rest des Körpers. So entwickelte sich aus dem vierfüßigen Embryo ein zweibeiniges Tier. Die Massospondylus-Embryonen sahen gleich aus wie kleine später lebende Sauropoden, die auf vier Füßen gingen. Deshalb haben sich diese wahrscheinlich entwickelt, indem sie als erwachsene Tiere den frühen Entwicklungszustand von Embryonen und Jugendlichen beibehalten hätten, vermuten die Forscher.
Die Wissenschaftler fanden bei den Embryofossilien keinen Beweis für Zähne. Die Jungen seien deshalb in der ersten Zeit nach der Geburt auf elterliche Pflege angewiesen gewesen. Ist diese Interpretation richtig, ist dies der älteste bislang gefundene Beweis für elterliche Pflege bei Tieren.
Robert Reisz (Universität von Toronto, Mississauga, Kanada) et al.: Science (Bd. 309, S. 761)