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Luftige Ähnlichkeiten

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Luftige Ähnlichkeiten
Fleischfressende Dinosaurier wie etwa der furchterregende Tyrannosaurus rex hatten bereits ein ähnlich komplexes Atmungssystem wie heute lebende Vögel: Sie besaßen zahlreiche bis in die Knochen reichende Luftsäcke zur Unterstützung der Atmung. Darauf deuten die Ergebnisse zweier amerikanischer Forscher hin, die eine Reihe von Dinosaurierknochen untersucht haben.

Luftsäcke ziehen sich beinahe durch den ganzen Körper von Vögeln. Diese Konstruktionen ermöglichen es den Tieren, einen nahezu konstanten Luftfluss sowohl beim Ein- wie auch beim Ausatmen aufrecht zu erhalten, was einen optimalen Gasaustausch gewährleistet. Dieses System reicht bis in die Knochen, in welchen die Luftsäcke Hohlräume bilden. Auch im Skelett von Dinosauriern hatten Forscher bereits Hinweise auf solche Luftsäcke gefunden. Jedoch waren sie bislang nicht sicher, ob das System bei den Urzeitreptilien ebenso weit entwickelt war wie bei heutigen Vögeln.

Patrick O’Connor und Leon Claessens besuchten Museen in New York, Berkeley, Chicago, Pittsburgh, Washington, Berlin und London und analysierten die Fossilien diverser Dinosaurier. Sie verglichen den Aufbau der fossilen Knochen mit dem moderner Vögel und untersuchten, wie das Luftsacksystem in das Skelett an Nacken, Brustkorb und Hüfte vorgedrungen war. Vor allem bei einem erst vor einigen Jahren auf Madagaskar entdeckten Dinosaurier ? Majungatholus atopus ? stellten die Wissenschaftler fest, dass die Muster in den Knochen eindeutige Ähnlichkeiten zu denen der Vögel aufweisen.

Dinosaurier hatten demnach bereits alle Voraussetzungen für ein ähnlich weit entwickeltes Atmungssystem wie das heutiger Vögel, schließen die Forscher. Dies legt nahe, dass die komplexe Konstruktion aus Luftsäcken bereits entstanden ist, lange bevor sich die Vögel entwickelt haben. Möglicherweise waren die urzeitlichen Fleischfresser heutigen Vögeln weit ähnlicher als bislang angenommen ? hatten vielleicht Federn, brüteten ihre Eier aus und waren schnell ausgewachsen. Da das hoch entwickelte Atmungssystem einen effizienten Gasaustausch ermöglicht und so den Stoffwechsel erhöht, könnten die Reptilien zudem eher bei den Warmblütern als bei den Wechselwarmen eingeordnet werden.

Patrick O’Connor (Universität von Ohio, Athens, USA) und Leon Claessens (Harvard-Universität, Cambridge, USA): Nature, Bd. 436, S. 253

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ddp/wissenschaft.de ? Cornelia Dick-Pfaff
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