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Neue Grüße aus der Urzeit

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Neue Grüße aus der Urzeit
Im Norden Äthiopiens haben amerikanische Wissenschaftler die fossilen Reste von mindestens neun urzeitlichen Vorfahren des modernen Menschen entdeckt. Die Forscher datierten das Alter der Funde auf 4,3 bis 4,5 Millionen Jahre und ordneten die Reste aufgrund von Zahn- und Kieferanalysen der Gattung Ardipithecus ramidus zu. Es handelt sich dabei um den ältesten bekannten Vorläufer des Menschen nach der Trennung der gemeinsamen Entwicklung der Vorfahren von Mensch und Affen. A. ramidus konnte zumindest zeitweise aufrecht gehen, wurde 120 Zentimeter groß, war Pflanzenfresser und ernährte sich vorwiegend von Früchten, berichten Sileshi Semaw und Micheal Rogers im Fachmagazin Nature (Ausg. 433, 20. Januar, S. 301).

Die Wissenschaftler datierten das zusammen mit den Knochen in den Fossilien eingeschlossene vulkanische Material mit Hilfe der sogenannten Argon-Argon-Isotopenanalyse. Dabei bestimmten die Forscher das Verhältnis von zerfallenem zu nicht-zerfallenem Argon und konnten über die Halbwertszeit des Isotops das Alter der Probe berechnen. Das Alter von rund 4,5 Millionen Jahren, die großen, diamantförmigen oberen Eckzähne, die kleinen vorderen Backenzähne, der dicke Zahnschmelz und der V-förmige Kiefer identifizierten die fossilen Funde eindeutig als Ardipithecus ramidus und unterschieden sie vom Australopithecus anamensis, ihrem nächsten Verwandten.

Das erste Mitglied der Gattung A. ramidus, was übersetzt “an der Wurzel stehender Bodenaffe” bedeutet, wurde 1992 bei Aramis in Äthiopien entdeckt. Weitere Funde in Kenia und Tschad folgten. Nur wenig ist bisher über die Lebensweise dieses Urzeitmenschen und über die Umwelt, in der er lebte, bekannt. Semaw und seine Kollegen fanden Hinweise, dass er in einem feuchten Gebiet lebte, Seite an Seite mit Antilopen, Nashörnern, Affen, Giraffen und Nilpferden. Auch Wälder und Graslandschaften könnten zu den Lebensräumen des A. ramidus gehört haben. Der zumindest kurzzeitig aufrechte Gang half ihm beim Tragen von Früchten und bei der Verteidigung gegen Raubtiere. Obwohl A. ramidus zu den Vorfahren des Menschen gezählt wird, glich er äußerlich wohl eher einem Schimpansen.

ddp/wissenschaft.de ? Birgit Buchroithner
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