Nach dem Einschlag eines Meteoriten vor 65 Millionen Jahren starben nicht nur die Dinosaurier aus, sondern es kam auch zu einer extremen Abkühlung der Weltmeere. Erste fossile Beweise für diese These fand nun ein internationales Team von Wissenschaftlern. Die Mikrofossilien belegen eine rapide Abkühlung des Urozeans Tethys nach dem Einschlag des Meteoriten, der nach einer gängigen Hypothese das Ende der Dinosaurier bedeutete. Das berichten Matthew Huber von der Purdue-Universität und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Geology (Ausg. 32, Nr. 6, S. 529).
Die Wissenschaftler untersuchten die Verbreitung von Mikrofossilien in Gesteinen aus der Gegend der Stadt El Kef in Tunesien. Diese sind etwa 65 Millionen Jahre alt und entstanden aus Ablagerungen am Grunde des Tethys genannten warmen Urozeans. Zu dieser Zeit, am Übergang der
geologischen Zeitalter Kreide und Tertiär, starben auch die Dinosaurier aus. Die Forscher entdeckten Fossilen von marinen Kleinstlebewesen, die nur in kaltem Wasser vorkommen. Die Wissenschaftler fanden diese Kälteanzeiger auch noch in Schichten, die sich 2.000 Jahre nach dem Einschlag des mutmaßlichen Killer-Meteoriten ablagerten.
Die Funde stützen Klimamodelle von Forschern, die von einem plötzlichen Temperatursturz im Weltklima nach diesem Meteoriteneinschlag ausgehen, schreibt das Forscherteam. Nach dieser Theorie soll der Einschlag große Mengen von Sulfat-Partikeln in die Atmosphäre geschleudert haben, welche die Strahlung der Sonne filterten. Dadurch konnten sich Land und Meer nicht mehr genug aufheizen und das labile ökologische Gleichgewicht kam ins Wanken. Damit war auch das Ende der Dinosaurier besiegelt. Erstmals lägen nun fossile Beweise für eine plötzliche Abkühlung der Meere dieser Zeit vor, so die Forscher. Mehrere tausend Jahre hätten die Ozeane demnach benötigt, um sich von dem katastrophalen Ereignis zu erholen.
ddp/bdw ? Benjamin Eckenfels