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Damit er auch weiterhin kraftvoll zubeißen konnte

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Damit er auch weiterhin kraftvoll zubeißen konnte
Der Schädel des fleischfressenden Dinosauriers Tyrannosaurus rex hatte eingebaute Stoßdämpfer, um Knochenbrüche beim kraftvollen Zubeißen zu vermeiden. Das hat die britische Paläontologin Emily Rayfield bei einer Simulation der Kräfte- und Druckverhältnisse während des Beißens herausgefunden. Demnach fingen einige nicht mit dem Schädel verbundene Knochenteile die immensen Kräfte auf, die beim Reißen von Beute oder Aas auf das Schädelskelett von Tyrannosaurus rex einwirkten. Die losen Knochen hatten Wissenschaftler bislang vor ein Rätsel gestellt, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift „Science“.

Tyrannosaurus rex konnte härter zubeißen als ein Weißer Hai. Er folgte dabei einer einfachen Strategie: Erst schlug er seine Zähne mit unglaublicher Wucht in seine Beute und zog sie dann durch das Fleisch und die Knochen zurück. Umso mehr waren Wissenschaftler verblüfft, als sie herausfanden, dass sein Schädel nicht besonders stabil gebaut war: Einige der Knochen waren offensichtlich gar nicht mit dem restlichen Knochengerüst verbunden, sondern wurden nur von Bindegewebe an Ort und Stelle gehalten.

Emily Rayfield von der Universität Cambridge hat nun eine einleuchtende Erklärung für das ungewöhnliche Schädeldesign gefunden: Die losen Knochen waren Stoßdämpfer. Obwohl sie die Stabilität des gesamten Schädels schwächten, waren sie lebenswichtig für Tyrannosaurus rex. Wären nämlich alle Knochen starr verbunden gewesen, hätten sie unter der Wucht des Zubeißens brechen können. Die flexibel befestigten Knochen dagegen konnten die Kraft abfedern. Die neuen Ergebnisse erklären demnach auch, warum der Dinosaurier so dicke und starke Knochen im Oberteil seines Schädels hatte.

Die Originalstudie von Emily Rayfield ist als Online-Vorabveröffentlichung in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences“ erschienen.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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