Theoretisch sollten daher Mammutüberreste von Fundstellen, an denen ganze Familien liegen, weniger Unterschiede in der Isotopen-Zusammensetzung zwischen den einzelnen Individuen aufweisen als Mammuts von Fundstellen, an denen sich über die Zeit hinweg viele Exemplare angesammelt haben. Diese Theorie konnte die Paläontologin auch in der Praxis bestätigen: Zwischen den Überresten von einer Fundstätte, von der bekannt war, dass dort eine komplette Herde gestorben war, variierten die Isotopen-Zusammensetzungen der einzelnen Tiere sehr wenig. Dagegen unterschied sich die Zusammensetzung bei Knochen von einer Fundstelle, an der sich nach und nach die Überreste einzelner Mammuts angesammelt hatten, sehr stark.
Darauf analysierte Hoppe Mammutüberreste drei weiterer Fundstätten in Neu Mexiko, Colorado und Texas, bei denen unklar war, wie die Tiere gestorben waren, eine Ausrottung durch frühzeitliche Jäger der so genannten Clovis-Kultur jedoch vermutet wurde. Bei allen drei untersuchten Fundstätten variierten die Isotopen-Verhältnisse stark. Das Muster entsprach genau dem der Knochen, von denen bekannt war, dass sie von Mammuts aus unterschiedlichen Zeiten stammten. Das zeige eindeutig, dass die Exemplare nicht miteinander verwandt waren und somit nicht aus der Massenausrottung ganzer Familien stammten, so Hoppe.
Kathryn Hoppes Originalarbeit ist in der Fachzeitschrift „Paleobiology“ erschienen ( Bd. 30. S. 129).