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Saurierkongress: Von Dinos mit Sichelhänden und Echsen, die in Herden jagten

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Saurierkongress: Von Dinos mit Sichelhänden und Echsen, die in Herden jagten
Eine Gesteinsformation im US-Bundesstaat Utah entpuppt sich als Goldgrube für Dinosaurier-Forscher. Auf einer Tagung der Geological Society of America berichteten vergangene Woche mehrere Forscher über aufsehenerregende Funde.

Stellen Sie sich einen Vogel wie Bibo aus der Sesamstraße vor, der eine Tonne wiegt, aber statt Händen sichelförmige Klauen hat. So beschreibt David Gilette vom Museum of Northern Arizona den furchterregenden Therizinosaurier, den er im Grand Staircase-Escalante National Monument in Utah ausgrub. Gilette und Kollegen gelang damit ein seltener Fund: Sie fanden ein gesamtes Skelett der Echse, die möglicherweise zu den Vorfahren der Vögel zählt. Verwandte des Exemplars aus Utah, die in China gefunden wurden, trugen bereits Federn. Besonders auffällig an dem Tier waren die 30 Zentimeter langen, messerscharfen gebogenen Klauen. Damit konnte der Therizinosaurier, der auch Pflanzen aß, zusätzlich tierische Beute erlegen.

Ein weiterer sensationeller Fund aus der Gesteinsformation in Utah ist das gut erhaltene Hinterteil eines Entenschnabeldinosauriers von der Art der Hadrosaurier. Neben dem vier Meter langen Schwanz, bei dem sogar noch die Sehnen erhalten waren, entdeckten die Forscher um Gilette sogar Abdrücke der Haut, bei denen die Struktur gut zu erkennen ist. “Ich würde die Haut als knubbelig beschreiben, mit Furchen zwischen den einzelnen Beulen”, beschreibt Gilette den Funde. “Diese Erhebungen sind fast gleichseitige Fünf- oder Sechsecke, was die Haut zu einem festen Panzer machte.” Der Geologe vermutet, dass das Tier nach seinem Ende kaum zersetzt wurde, bevor sich Erde auf den Kadaver legte. Möglicherweise war die Gegend in der Kreidezeit ähnlich trocken wie heute.

Brent Breithaupt vom Geologischen Museum der University of Wyoming stellte auf der Tagung außerdem eine neue Analyse von Fußspuren bestimmter Raubsaurier vor, die in Wyoming gefunden wurden. Demnach lebten die Raubsaurier in Herden, in denen Jungtiere an der Seite der Erwachsenen jagten. “Das zeigt uns, dass die Eltern für ihre Jungen sorgten und die Jungen eine Zeitlang abhängig von ihren Eltern waren”, so Breithaupt.

Ute Kehse
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