Amerikanische Urzeitforscher vermuten, dass Quallen die Urmeere der sogenannten kambrischen Periode beherrscht hatten. Die geisterhaften Tiere hätten vor rund 500 Millionen Jahren zu den größten Raubtieren im Wasser gehört und seien viel zahlreicher gewesen als man bisher dachte, schließen die Forscher um Whitey Hagadorn vom Technologie-Institut Kaliforniens in Pasadena aus Funden versteinerter Quallen in Wisconsin.
In einem Sandsteingebirge mitten im amerikanischen Bundesstaat, wo im Kambrium tropisches Klima herrschte und ein Meer lag, entdeckten die Paläontologen Hunderte von versteinerten Quallen und damit eine der reichsten Fundstätten mit den urzeitlichen Weichtieren. Versteinerungen von Quallen, die keine harten Körperteile besitzen, seien sehr selten, berichten die Forscher im Fachmagazin
Geology (Bd. 30, S. 147) (Bd. 30, S. 147). Wegen der spärlichen Funde hätten Forscher den Weichtieren bislang keine große Rolle in kambrischen Ökosystemen zugeschrieben.
In Gebiet des heutigen Wisconsin aber seien die Bedingungen für Versteinerungen ideal gewesen, sagen die Wissenschaftler. Zu der Zeit habe es keine Aasfresser gegeben, die gestrandete Tiere hätten vertilgen können. Auch habe sich das Meer zurückgezogen, weshalb es an den Versteinerungen keine Erosion durch Salzwasser und Wind gab.
ddp/bdw – Marcel Falk