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Als Gondwana auseinanderdriftete, trennten sich auch die Wege der Säugetiere

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Als Gondwana auseinanderdriftete, trennten sich auch die Wege der Säugetiere
Der Ursprung der Plazentatiere, neben den Beuteltieren die wichtigste Gruppe der Säugetiere, liegt auf der Südhalbkugel: Forschungsergebnisse von Mark Springer von der University of California in Riverside und seinen Kollegen deuten darauf hin, dass Elefanten, Seekühe und ihre Verwandten die ältesten Plazentatiere sind und auf dem riesigen Südkontinent Gondwana lebten.

Viele Verbindungen im Stammbaum der Plazentatiere waren bislang unklar. Diese Gruppe umfasst die Säugetiere, deren Junge lange Zeit in einer Gebärmutter wachsen und über einen Mutterkuchen, die Plazenta, ernährt werden. So nahmen viele Forscher an, dass sich die Säugetiere erst am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren entfalteten und dass die ersten Plazentalier auf der Nordhalbkugel auftauchten.

Diese Meinung wurde jetzt von Springer und seinem Team im Fachblatt Science (Bd. 294, S. 2348) in Frage gestellt. Die Forscher führten eine Genanalyse durch, um die Verwandschaftsbeziehungen zwischen vier heute lebenden Gruppen der Plazentatiere zu klären. Demnach sind die so genannten Afrotheria, zum Beispiel Elefanten, Seekühe und Erdferkel, die ältesten Plazentatiere.

Sie spalteten sich vor etwa hundert Millionen Jahren von den anderen Plazentatieren ab – genau zu der Zeit, als der Südkontinent Gondwana, zu dem Südamerika, Afrika, Australien, Madagaskar und die Antarktis gehörten, in der Mitte zerbrach. Die zweitälteste Gruppe sind die südamerikanischen Xenartha, zu denen Gürteltiere, Faultiere und Ameisenbären gehören.

Die beiden verbleibenden Gruppen, Laurasiatheria (zum Beispiel Hunde, Bären, Katzen, Huftiere, Wale, Fledermäuse und Insektenfresser) und Euarchontogliren (unter anderem Nagetiere, Hasen, Lemuren und Primaten), stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab, der wohl auf der Nordhalbkugel lebte.

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Die Feinheiten des Säugetier-Stammbaums könnten Paläontologen auf der Suche nach Fossilien die Arbeit erleichtern, aber auch Genforschern, denen die Verwandschaftsbeziehungen Hinweise darauf geben können, welche Erbanlagen es sich zu sequenzieren lohnt.

Ute Kehse
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