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Nilpferde sind die engsten Verwandte der Wale

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Nilpferde sind die engsten Verwandte der Wale
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©Science/Painting by John Klausmeyer
Die Sprunggelenke zweier 47 Millionen Jahre alter Fossilien beweisen, dass Nilpferde enger mit Walen verwandt sind als jedes andere lebende Tier auf der Erde. Das behaupten Philip Gingerich von der Universität von Michigan und seine Kollegen im Fachmagazin Science.

Bereits in den fünfziger Jahren hatten Wissenschaftler mit Hilfe immunologischer Analysen an heute noch lebenden Tieren eine Verwandtschaft zwischen Walen, zu denen auch Delfine und Tümmler zählen, und Paarhufern festgestellt. Zu den Paarhufern gehören außer Nilpferden unter anderem auch Kühe, Schafe und Rehe. Doch dieser Verwandtschaftsthese widersprachen einige Paläontologen. Sie waren aufgrund von Ähnlichkeiten fossiler Zähne zu dem Schluss gekommen, dass Wale die Nachfahren der Mesonychoidea sind, einer ausgestorbenen fleischfressenden Tierart, die den Hyänen ähnelte.

Seit mehr als zwanzig Jahren suchte Gingerich nach Fossilien, die die Verwandtschaft der Wale mit den Paarhufern klären sollten. Da die Sprunggelenke von Paarhufern grundverschieden von denen aller anderer Tiere sind, war er besonders an den Füßen interessiert. Doch es war wie verhext: „Wir fanden bei den Fossilien immer wieder die gleichen Knochen, aber die Teile, die wir brauchten, fehlten.“ Gingerich vermutet, dass Haie die Füße der Walvorfahren gefressen haben.

Doch im Oktober des vergangenen Jahres hatte Gingerichs Team Glück. Sie fanden Fossilien von Walvorfahren mit gut erhaltenen Sprunggelenken, die die Verwandtschaft mit den Paarhufern bestätigen. Insbesondere deutet die Form der Sprunggelenke darauf hin, dass Wale und Nilpferde einen gemeinsamen Vorfahren hatten, dessen Evolution sich bereits früh von der der anderen Paarhufer trennte.

„In den letzten Jahren haben fast zwanzig DNA-Studien auf diese Verwandtschaftsbeziehung unter den Paarhufern hingedeutet. Aber sie sind nicht sehr ernst genommen worden“, sagt Gingerich. Er glaubt, dass Analysen des Erbguts von heute noch lebenden Tieren in Zukunft in der Paläontologie eine größere Rolle spielen werden.

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