Etwa vor 700 Millionen Jahre – viel früher als bislang angenommen – sollen die ersten Pflanzen das Festland besiedelt haben. Dies behaupten amerikanische Biologen, die umfangreiche Gen-Untersuchungen durchgeführt haben. Die ältesten Pflanzenfossilien sind zwar lediglich 470 Millionen Jahre alt, doch, so die Forscher, waren die ersten Pflanzen wahrscheinlich zu zart, um gut erhaltene Fossilien zu erzeugen.
Die Besiedlung des Festlandes wurde wahrscheinlich durch die Symbiose zwischen den Photosynthese treibenden Algen und den Pilzen erleichtert, so Daniel Heckman und seine Kollegen von der
Landesuniversität Pennsylvania. Wie in Science berichtet, hatten die Forscher so genannte Proteinsequenzen von Pilzen, Algen und höheren Pflanzenarten analysiert.
Es gelang den Wissenschaftlern aus dem genetischen Artenunterschied zu erechnen, wann die Organismen sich entwickelten und aufspalteten. Bisherige Gen-Untersuchungen hatten aus der Analyse der Ribosomen-Gene, vor 600 Millionen Jahren die Landbesiedlung mit Pflanzen errechnet. Doch Heckman und seine Kollegen untersuchten jetzt die Zellkern-Gene der Organismen und kamen so zu dem früheren Zeitpunkt.
Frieder Graef
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