Ein kleiner versteinerter Zahn aus Madagaskar zeigt, dass Beuteltiere auf dem prähistorischen Superkontinent Gondwana weit verbreitet waren. Das berichtet David Krause von der State University of New York in Stony Brook im Fachblatt Nature.
Dieser Zahn ist das erste Fossil eines Beuteltieres aus Madagaskar. Alle Säugetiere, die heute auf Madagaskar leben, sind dagegen Plazenta-Tiere, also Säugetiere mit einer Plazenta. Deshalb nimmt Krause an, dass Beuteltiere von der nördlichen Halbkugel durch das heutige Südamerika und die Antarktis nach Madagaskar wanderten. Säugetiere besiedelten die Insel wahrscheinlich erst später und mussten somit zuvor das Meer überwinden, schreibt der Wissenschaftler.
David Krause analysierte die versteinerten Reste eines Zahns, der ursprünglich nur 3,5 Millimeter lang und 2 Millimeter breit war. Er konnte das rund 70 Millionen Jahre alte Fragment zwar keiner bestimmten Tierart zuordnen, fand aber heraus, dass es sich um einen Backenzahn aus dem linken unteren Kiefer eines Beuteltieres handelt.
Adam Bostanci
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