Ein Verwandter des Tyrannosaurus Rex, der Allosaurus, entpuppt sich als geselliges Wesen. Im Chewore-Gebiet im nördlichen Simbabwe haben Forscher an einem Flussbett Fußabdrücke gefunden, die wahrscheinlich von einer gemeinsam umherstreifenden Allosaurier-Gruppe stammen, berichtet die britische Zeitung Times.
Bereits seit elf Jahren stoßen Forscher im nördlichen Simbabwe immer wieder auf Dinosaurier-Spuren. In der Regel dürften die Abdrücke jedoch zu verschiedenen Zeiten entstanden sein. Theagarten Lingham-Solier von der südafrikanischen Universität Durban Westville hat jedoch Fußspuren ausfindig gemacht, bei denen ein Allosaurier die Fußspuren eines Artgenossen zertreten hat, der kurz zuvor am selben Ort vorbeigekommen sein muss. „Sie überschneiden sich, als ob sie den Fluss entlang marschiert sind. Die Abdrücke müssen zumindest innerhalb weniger Stunden entstanden sein“, erklärt Lingham-Solier. Wahrscheinlich sei jedoch ein Saurier kurz hinter einem Artgenossen marschiert und hat dabei dessen Fußspuren zertrampelt.
Viele Forscher glauben, dass Raubsaurier Einzelgänger waren. In Nordamerika und Kanada haben Paläontologen jedoch in den vergangenen Jahrzehnten dicht beieinander liegende Spuren von Allosauriern entdeckt, die Zweifel an dieser These nährten. In Fußspuren in Simbabwe sind bisher jedoch der deutlichste Hinweis, dass die Raubsaurier in Rudeln auftraten.
Andreas Wawrzinek