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Weitere Hinweise auf vierfüßige Flugsaurier gefunden

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Weitere Hinweise auf vierfüßige Flugsaurier gefunden
Die meisten Flugsaurier gingen jüngsten Funden zufolge vierfüßig. Sie bewegten sich auf dem Boden demnach eher wie Fledermäuse und nicht wie Vögel, berichtet das Hamburger Magazin «National Geographic Deutschland» in seiner Online-Ausgabe.

Die deutschen Paläontologen Helmut Tischlinger aus Stammham und Eberhardt Frey vom Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe hatten Funde aus dem Solnhofener Plattenkalk und aus Brasilien studiert.

«Anhand der jetzt untersuchten Fossilien der Flugechsen ist die Fuß- und Handanatomie neu rekonstruierbar», sagte Tischlinger der dpa. «Die drei kleinen Finger werden beim Gehen wesentlich stärker nach hintern gedreht als bislang angenommen. Darauf weisen auch fossile Flugsaurierfährten aus Frankreich hin.» Neu nachgewiesen für die Gattung seien zudem die beschuppten Sohlen- und Fersenpolster der hinteren Extremitäten. Daraus folgt laut Tischlinger: «Die Flugsaurier gingen nicht auf Zehenspitzen wie die Vögel, sondern hatten an den Füßen Sohlen und klar erkennbare Fersenpolster.»

Die Erkenntnisse zusammengenommen sind nach Ansicht der Forscher ein starker Beleg dafür, dass die Tiere Hände und Füße beim Laufen nutzten. Bislang war in der Fachwelt umstritten, ob die Flugsaurier auf zwei oder vier Extremitäten liefen.

«Natürlich waren die Vorderextremitäten in erster Linie zum Fliegen gedacht», sagte Tischlinger. Der vierte Finger, der so genannte Flugfinger war extrem verlängert und spannte jeweils die Flughaut auf. Besonderes Aufsehen erregen nach Auskunft der Forscher nun auch die Hintergliedmaßen des Solnhofener Kurzschwanzflugsauriers (Pterodactylus): Zwischen Mittelfuß- und Zehenknochen seien hier noch besondere Fasern in der Spannhaut entdeckt worden. Dies bedeute, dass sie nicht als Schwimmhäute, sondern im Laufe der Evolution vor allem zur Steuerung beim Flug entwickelt wurden.

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Die Flugsaurier entwickelten von ihrem ersten Auftreten vor 215 Millionen Jahren bis zum Aussterben vor 65 Millionen Jahren eine riesige Formenvielfalt und beherrschten lange vor der Entstehung der Vögel den Luftraum. Die kleinsten der mehr als 120 Arten waren spatzengroß, die größten erreichten eine Flügelspannweite von rund zwölf Metern. Die Originalarbeiten sind im Museumsjahrbuch des Juramuseums Eichstädt «Archaeopteryx 2000» und in der Zeitschrift «Fossilien» vom Mai 2001 erschienen.

dpa
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