Des Rätsels Lösung lag in den Zähnen der versteinerten Überreste aus den Ashfall Fossil Beds verborgen. Und zwar in den darin enthaltenen Sauerstoffisotopen. Die unterscheiden sich, je nachdem ob ein Tier auf dem Land oder im Wasser lebt.
Die Schwankungen der Verhältnisse von schweren zu leichten Sauerstoffisotopen haben ihren Grund vor allem in der Verdunstung. Je mehr Wasser verdunstet, umso höher wird darin die Konzentration des schweren Isotops relativ zum leichten. Die leichten verdunsten nämlich schneller und reichern sich deshalb in der Dampfphase an. Tiere nehmen dieses Wasser auf, so dass sich das Isotopenverhältnis in ihren Körpern ständig verändert. Während des Zahnwachstums wird jedoch die Isotopenzusammensetzung eines relativ kurzen Zeitraums „eingefroren“ und bleibt somit auch nach Millionen von Jahren noch bestimmbar.
Nun hatte Bruce MacFadden vom Florida Museum of Natural History zwar schon vor einiger Zeit herausgefunden, dass die Verteilung der Isotopen in den Zähnen von Teleoceras eher auf eine Lebensweise an Land hindeutet, doch liegen seiner Schlussfolgerung die Mittelwerte von land- und wasserbewohnenden Tieren zugrunde.
Clementz und Koch stützen ihre Aussage hingegen auf die Variationen innerhalb dieser Gruppen, und die sind bei einem Nashorn viel größer als bei dem Nilpferd. Das ist nicht verwunderlich, den an Land nehmen die Tiere Wasser mit sehr unterschiedlichen Isotopenverhältnissen auf. Eine Pfütze verändert sich durch die Sonnenstrahlung schon im Laufe eines Tages. In den Tümpeln bleiben die Verhältnisse hingegen relativ konstant. Das gleiche beobachteten die Forscher auch in der Vielzahl der Zähne, die sie untersuchten und kommen deshalb zu dem Schluss, dass sich Teleoceras die meiste Zeit seines Lebens im Wasser aufhielt. Bild: Northwestern Oklahoma State University Museum of Natural History