Die Ergebnisse der Forscher um Jessica Whiteside von der University of Southampton basieren auf der Analyse von Gesteinen und Fossilien, die von dem Fundort Ghost Ranch in New Mexico stammen. Sie haben sich in der Spätphase des Trias gebildet – vor etwa 205 bis 215 Millionen Jahren. Damals war New Mexico Teil des Superkontinents Pangäa und befand sich nahe am Äquator, ungefähr dort, wo heute der Süden Indiens liegt.
Der Tropengürtel war im Trias wenig Dino-freundlich
Wie auch an anderen vergleichbaren Fundorten fanden die Forscher hier nur sehr wenige Überreste von einigen kleinen Dinosaurierarten. Die meisten Fossilien stammten hingegen von Wesen aus der Entwicklungslinie der heutigen Krokodile und von pflanzenfressenden Reptilien, die nicht zur Gruppe der Dinosaurier gehörten. In den gemäßigten Zonen der Erde – sowohl nördlich als auch südlich des Äquators – hatten sich zu dieser Zeit hingegen bereits viele teils große Dinosaurierarten breit gemacht. Erst nach dem Ende des Trias und 30 Millionen Jahre nach ihrem ersten Auftreten drangen die Dinosaurier dann auch schließlich in die Tropen vor.
Die Untersuchungen der Gesteine aus Ghost Ranch gab den Wissenschaftlern nun erstmals detaillierte Einblicke in die Bedingungen, die während des Trias im Äquatorbereich herrschten. Sie fanden in den Sedimentschichten Hinweise darauf, dass es hier vor 205 bis 215 Millionen Jahren oft extreme Wechsel von feuchtem zu trockenem Klima gab. Spuren von verkohlten Überresten belegten zudem, das es in den Dürrezeiten wohl häufig auch zu verheerenden Bränden gekommen war. Eine üppige und stabile Vegetation, wie sie die große pflanzenfressenden Dinoarten benötigten, konnte sich so vermutlich nicht dauerhaft halten. „Das schwankende und harsche Klima und die Waldbrände sind wohl die Ursache, warum nur kleine zweibeinige Raubsaurier wie Coelophysis hier leben konnten“, erklärt Whiteside.
Hohe CO2-Konzentrationen destabilisierten das Klima
Den Forschern zufolge waren die instabilen klimatischen Bedingungen eine Folge der hohen Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre. Anhand von Isotopenanalysen des Gesteins konnten sie belegen, dass die CO2-Werte vor 205 bis 215 Millionen Jahren vier bis sechs Mal höher waren als heute. Co-Autor Randall Irmis vom Natural History Museum of Utah kommentiert dazu: „Wenn wir unseren gegenwärtigen Kurs des menschengemachten Klimawandels fortsetzen, könnten sich am Äquator wieder ähnliche Bedingungen entwickeln und die dortigen Ökosysteme beeinträchtigen“, so der Wissenschaftler.