Wie sie berichten, war die Vielfalt unmittelbar vor der Katastrophe am größten. Damals lebten 27 verschiedene Arten von Eidechsen und drei Schlangenarten auf dem Kontinent. Darunter waren zwei Meter lange Eidechsen, die vermutlich auch Säugetiere oder Dino-Eier verspeisten, und eine Schlange von der Größe einer Boa constrictor. ?In Bezug auf die biologische Vielfalt konnten Eidechsen und Schlangen es mit den Dinosauriern aufnehmen?, sagt Longrich.
Die Forscher identifizierten sogar mehrere bislang unbekannte Eidechsenarten. Einer davon gaben sie zu Ehren des amtierenden US-Präsidenten den Namen Obamadon gracilis. Dieses Reptil, von dem nur zwei Kieferknochen erhalten blieben, war weniger als 30 Zentimeter lang und ernährte sich wahrscheinlich von Insekten. Die Gruppe, zu der es gehörte, starb wie viele andere am Ende der Kreidezeit aus.
Bei dem Massensterben verschwanden vor allem große Arten, stellten die Forscher fest. Kein Tier, das schwerer als ein Pfund war, überlebte die Umweltkatastrophe. Ihre teils gewaltige Größe könnte daher auch das Schicksal der Dinosaurier besiegelt haben, spekulieren Longrich und Kollegen. Während Säugetiere, Vögel und Eidechsen viele kleine Arten hervorgebracht hatten, waren praktisch alle bekannten Dinosaurier (bis auf die Vögel) schwerer als fünf Kilogramm.
Auch viele bis dahin erfolgreiche Linien der Schuppenkriechtiere verschwanden am Ende der Kreidezeit für immer von der Erde. Nach dem Massensterben dauerte es etwa zehn Millionen Jahre, bis sich die Eidechsenfauna wieder erholte. ?Die Ahnen der heutigen Gruppen traten buchstäblich aus der Asche des Asteroideneinschlags hervor?, schreiben die Autoren.