Die Forscher um Diying Huang von der Chinese Academy of Sciences in Nanjing konnten nun einen faszinierenden Blick in die Entwicklungsgeschichte der berüchtigten Blutsauger werfen ? mithilfe von Versteinerungen der Insekten aus China und der Mongolei. Es handelt sich dabei um die Überreste von insgesamt neun unterschiedlichen Arten, die sowohl aus der Zeit des mittleren Jura, vor etwa 165 Millionen Jahren, als auch aus der frühen Kreide, vor rund 125 Millionen Jahren, stammen. Die Fossilien sind teilweise von erstaunlich hoher Qualität, so dass die Wissenschaftler den Körperbau der Tiere bis ins Detail untersuchen konnten.
Noch keine Sprungtalente
Abgesehen von ihrer Größe besaßen die archaischen Blutsauger den Analysen zufolge bereits viele Charakteristika der heutigen Flöhe. Doch eine typische Fähigkeit fehlte ihnen offenbar noch: das Sprungtalent. Die Eigenschaften der Hinterbeine der fossilen Insekten legen den Schluss nahe, dass sie zu dieser Fortbewegungsweise noch nicht in der Lage waren, berichten die Forscher. Viele flohtypische Körpereigenschaften und vor allem der Stechapparat waren aber bereits weit entwickelt und entsprachen im Verhältnis zur Körpergröße etwa denen der heutigen Vertreter.
Die genaue Betrachtung der Krallen und Beinchen der urtümlichen Flöhe lässt den Forschern zufolge vermuten, dass sich die Tiere damit in Fell oder Federn fortbewegten. Damit kommen als Wirte haarige Vorfahren der heutigen Säugetiere infrage, die bereits damals existierten. Diese waren aber verhältnismäßig klein und scheinen deshalb kaum zu der Größe der Parasiten zu passen. Es könnte daher auch sein, dass sie stattdessen große federntragende Reptilienarten befielen, sagen die Forscher. In den vergangenen Jahren haben Untersuchungen mehr und mehr offenbart, dass vermutlich viele Dinosaurierarten Federn besaßen. Aus ihnen haben sich dann im Laufe der Evolution die Vögel entwickelt, die bis heute ebenfalls von speziellen Floharten gebissen werden.