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Niedliche Schreckensechse

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Niedliche Schreckensechse
Tyrannosaurus rex und seine Verwandten wurden erst als Erwachsene zu brutalen Knochenbrechern – als Jungtiere setzten sie eher auf Schnelligkeit. Wie ein Fund aus der Wüste Gobi zeigt, waren nicht ausgewachsene Tiere noch mit einem relativ zarten Schädel ausgestattet, der kein kraftvolles Zubeißen erlaubte. Das berichten Forscher um Takanobu Tsuihiji. Das Team entdeckte 2006 das fast vollständige Skelett eines Jungtiers der Art Tarbosaurus bataar bei einer Expedition in der Mongolei. Tarbosaurus zählte zur engsten Verwandtschaft der amerikanischen Art Tyrannosaurus rex.

Das gefundene Exemplar war etwa zwei Jahre alt, als es starb, wog etwa 35 Kilogramm und erreichte eine Hüfthöhe von knapp einem Meter. Der Schädel war 29 Zentimeter lang. Damit war das Jungtier noch weit von den Maßen eines erwachsenen Tarbosaurus entfernt: Im Alter von 25 Jahren brachten die Echsen sechs Tonnen auf die Waage und wurden zehn bis zwölf Meter lang. Allein der Schädel erreichte eine Länge von 1,20 Meter. „Tarbosaurus ähnelte Tyrannosaurus rex sehr“, sagt Tsuihiji. „Die Schädel der erwachsenen Tiere waren für einen kräftigen Biss gemacht. Sie hatten kräftige Muskeln, starke Stützknochen und spezialisierte Zähne.“ Der Schädel des Jungtiers wies diese Eigenschaften allerdings noch nicht auf. Da das Skelett relativ vollständig ist, konnten die Forscher das Fossil dennoch eindeutig der Art Tarbosaurus zuordnen.

„Der Schädel zeigt, dass sich die Ernährungsweise änderte, als die Tiere älter wurden“, sagt Tsuihiji. „Jungtiere machten vermutlich Jagd auf kleinere Beute, die sie erlegen konnten, ohne das Risiko einzugehen, ihren Schädel zu verletzen.“ Ob der Echsen-Nachwuchs noch von den Eltern versorgt wurde, wissen die Forscher nicht. Doch sie vermuten, dass die Jungtiere bereits selbst fähige Jäger waren. Die Tyrannosaurier-Jungen verließen sich vermutlich eher auf Geschwindigkeit und Wendigkeit als auf Kraft. Die erwachsenen Tiere konnten sich dagegen an größere, gefährliche Beute wie zum Beispiel die riesigen, vierbeinigen Sauropoden wagen.

„Vielleicht war das ein Grund für den Erfolg der Tyrannosaurier“, sagt Co-Autor Lawrence Witmer von der Ohio State University. „Ihre Nahrung änderte sich, während sie aufwuchsen. So machten sie sich nicht gegenseitig Konkurrenz.“

Takanobu Tsuihiji (National Museum of Nature and Science, Tokyo) et al.: Journal of Vertebrate Paleontology Bd. 31, Nr. 3 wissenschaft.de – Ute Kehse
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