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Monotonie dank Mammuts

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Monotonie dank Mammuts
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Viele Pflanzenarten konnten sich erst ausbreiten, als Mammuts und andere große Tierarten ausgestorben waren. Foto: Barry Roal Carlson, University of Wisconsin
Große Pflanzenfresser wie Mammuts und Mastodonten haben am Ende der Eiszeit die Pflanzenvielfalt in Nordamerika unterdrückt. Erst mit ihrem Verschwinden vor etwa 14.000 Jahren entstand dort eine große reichhaltigere Pflanzenwelt, schließen US-amerikanische Wissenschaftler aus der Untersuchung von Pollen und Pilzen aus dieser Zeit. Reste von Holzkohlen deuten darauf hin, dass Brände das Aussterben der Tiere verursachten und sich dieser Wechsel über einen Zeitraum von 1.000 Jahren hingezogen hatte. Die Erforschung der drastischen Änderungen in der Eiszeitlandschaft lasse Rückschlüsse auf die Auswirkungen des Aussterbens von Tierarten in der heutigen Zeit zu, sagen die Forscher um Jacquelyn Gill von der Universität von Wisconsin in Madison.

Bis vor etwa 14.000 Jahren, am Ende der Eiszeit, bevölkerten Pflanzenfresser wie Mammuts, Mastodonten, riesige Biber und auf dem Boden lebende Faultiere den Norden Amerikas. Für die Studie entnahmen die Wissenschaftler Bohrproben aus den Ablagerungen des Appleman Lake im US-Bundesstaat Indiana sowie Proben von Fundstätten aus dem Staat New York. Die Forscher werteten in den Proben enthaltene Knochenreste, Pollen, Kohlestücke sowie Sporen von Pilzen, die den Darmtrakt der ausgestorbenen Säugetiere passiert hatten, aus und konnten so auf die Veränderungen in der Vegetation der damaligen Zeit schließen.

Demnach entstand nach dem raschen Aussterben der je nach Art über eine Tonne schweren Pflanzenfresser ein vollständig neues Ökosystem. Nachdem zuvor Nadelbäume wie Fichten und Lärchen das Landschaftsbild geprägt hatten, verbreiteten sich nun rasch Laubbäume wie Esche, Ahorn und Ulme.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Pflanzenfresser innerhalb von etwa 1.000 Jahren ausgestorben sein müssen. Anhand der untersuchten Darmpilze stellten die Forscher fest, dass die Tiere sich an eine Veränderung in der Vegetation anpassten und nicht ein Klimawandel den Tieren die Nahrung nahm. Auch den in der Vergangenheit immer wieder diskutierten Einschlag eines Meteoriten schließen die Forscher aus. Die Funde sprechen vielmehr dafür, dass damals Brände das Land drastisch veränderten und die Pflanzenfresser nach und nach aussterben ließen.

Jacquelyn Gill (Universität von Wisconsink, Madison) et al.: Science, Band 326, S. 110, doi: 10.1126/science.1179504 ddp/wissenschaft.de ? Jessica von Ahn
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