Heranwachsende Tyrannosaurier haben mit gleichaltrigen Artgenossen gekämpft und sich dabei manchmal sogar schwere Verletzungen zugezogen. Das haben Wissenschaftler am Skelett eines jungen Tyrannosaurus rex herausgefunden, das einen verheilten Knochenbruch sowie Narben zeigte. Die Verletzung war nicht tödlich, sondern verheilte, zurück blieben ein schief angewachsener Nasenknochen sowie ein Zahnmuster im Kieferknochen. Die Forscher der Northern Illinois University in DeKalb und vom Burpee Museum für Naturgeschichte in Rockford schließen daraus, dass unter den Jugendlichen Kämpfe stattgefunden haben.
Das Skelett des noch nicht ausgewachsenen Tyrannosaurus wurde bereits im Jahr 2001 entdeckt, bestand jedoch aus vielen einzelnen Bruchstücken, so dass die Forscher erst beim Zusammensetzen der Knochen die krumme Nase sowie Löcher und Muster in den Gesichtsknochen entdeckten. Der Saurier erlitt nach Auffassung der Forscher einen Biss eines Tieres gleicher Größe, der den oberen Kieferknochen und die Schnauze an vier Stellen durchstach. Aufgrund der Bissspuren und der Lage der Verletzung kommen nicht viele Tiere in Betracht, die den T. rex hätten angreifen und die Verletzung verursachen können. Die Paläontologen gehen daher von einem Kampf unter gleichaltrigen Artgenossen aus.
Ähnliche Verletzungen zeigten sich auch bei anderen Funden, bei denen die Skelette jedoch ausgewachsen waren. Die Verletzungen könnten hier bei Konkurrenzkämpfen um einen Sexualpartner entstanden sein. Das schließen die Forscher jedoch im Fall des untersuchten jungen Sauriers aus. Sie vermuten als Grund für die Kämpfe interne Aggressionen unter den jugendlichen Echsen, wie sie auch bei Krokodilen zu beobachten sind. Auch könnten die Heranwachsenden durch die Kämpfe gelernt haben, Gebietsansprüche zu verteidigen, erklären die Forscher. Ob diese Verletzungen bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Gruppen oder in der Herde entstanden, ist nicht klar.
Joe Peterson (Northern Illinois University, DeKalb) et al.: Palaios, Band 24, S. 780 ddp/wissenschaft.de – Jessica von Ahn