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Mit Radiowellen tonnenschwere Objekte bewegen: Vision für Bautechnik im Weltraum

Astronomie|Physik

Mit Radiowellen tonnenschwere Objekte bewegen: Vision für Bautechnik im Weltraum
Radiowellen könnten eingesetzt werden, um Baumaterialien im Weltraum an den richtigen Platz zu befördern. Diese utopisch anmutende Idee will der Ingenieur Narayanan Komerath vom Georgia Institute of Technology demnächst auf einer Konferenz des „Institute of Advanced Concepts“ der Nasa präsentieren, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 19. Oktober).

Mit Schallwellen funktioniert die Technik bereits in der Schwerelosigkeit. Plastikperlen können mithilfe von Lautsprechern an exakt vorgegebene Stellen bugsiert werden, wo die stehenden Wellen gerade einen Knoten haben. An diesen Stellen ist der Luftdruck geringer als in der Umgebung, so dass die Perlen nicht entkommen können. Mit Hilfe von Festigern wie Epoxidharz kann aus den Perlen dann ein festes Objekt geformt werden.

Im Vakuum des Weltraums sind Schallwellen wenig nützlich, aber elektromagnetische Wellen könnten eine Kraft liefern, die Gegenstände bewegt. Komerath berechnete, dass Objekte mit einer Größe von bis zu fünf Prozent der Wellenlänge handhabbar sind. Das bedeutet: Sichtbares Licht kann Nanopartikel bewegen, Mikrowellen Gegenstände, die Millimeter oder Zentimeter groß sind. Die Schwerarbeit würde an Radiowellen mit Wellenlängen von Metern bis zu Kilometern hängen bleiben.

Als Demonstration schlägt der Forscher vor, einen Asteroiden in die Luft zu jagen und die Trümmerstücke mit Hilfe von mit Sonnenenergie betriebenen Radiotransmittern zu einer strahlengeschützten Raumstation umzubauen. Das dürfte allerdings erst in mehreren Jahrzehnten möglich sein, räumt Komerath ein.
Der Direktor des Institute of Advanced Concepts, Robert Cassanova, ist dennoch begeistert von der Idee: „Auf diese Weise könnte man sehr große Bauwerke kostengünstig und mit wenig Handarbeit im Weltraum errichten“, so Cassanova. „Wenn man Materialien mit Wellen bewegen kann, braucht man viel weniger Astronauten und Infrastruktur, um sie zu versorgen.“

Ute Kehse
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