In dem Forschungsexperiment „Bettruhe 2001“ der europäischen Raumfahrt haben vierzehn Männer in schräger Ruhelage neunzig Tage in der Raumfahrtklinik im südfranzösischen Toulouse gemeistert. „Sie haben alle bis zum Ende durchgehalten und das getan, was wir von ihnen erwartet haben“, erklärte der dänische Projektleiter Benny Elmann-Larsen, am Montag zum Ende von „Bedrest 2001“ in Toulouse. „Sie haben auch alle das lange Liegen gut vertragen“, ergänzte der leitende Arzt des Experiments, Jacques Bernard. „Es gab nur wenige medizinische Probleme, und Moral und Stimmung waren bemerkenswert.“
Neunzig Tage strengste Bettruhe, und das bei einem Neigungswinkel von sechs Grad mit dem Kopf nach unten, das hatten die Weltraumforscher von den vierzehn Franzosen im Alter von 29 bis 41 Jahren verlangt. Die schiefe Lage simuliert am besten die Schwerelosigkeit. Die Forscher wollten wissen, wie sie dem Muskel- und Knochenschwund während langer Aufenthalte im Weltraum begegnen und den Kreislauf entlasten können.
„Ich liebe solche Sachen“, sagte der 37-jährige Pascal Delavaux aus Hoch-Savoyen nach den 90 Tagen Bettruhe, „so wie ich vor einigen Jahren eine 1500 Kilometer lange Pilgerreise zu Fuß gemacht habe.“ Er war wie die anderen neugierig darauf, „was sich in meinem Körper und in meinem Kopf abspielt.“ Die ersten sechzig Tage seien doch sehr schnell vergangen, berichtet der Lehrer, dann seien Frustrationen aufgekommen – „Mangel an körperlichen Kontakten und intimeren Gesprächen.“ Die Versuchspersonen haben sich mit Büchern und Internet, dem Verfassen von Tagebüchern, Malen und anderen kreativen Tätigkeiten die Zeit vertrieben. Im März 2002 soll eine zweite Versuchsgruppe der Weltraum-Simulation folgen.
dpa
© wissenschaft.de